Der Bundesrat verhandelt zur Zeit über ein 3. Stabilisierungsprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft. Greenpeace fordert, dass substanzielle Mittel dieses Programms in die Förderung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz fliessen, zum Beispiel durch den Ersatz von stromfressenden Elektroheizungen. Solche Massnahmen schaffen Arbeitsplätze in kleinen und mittleren Betrieben und kommen zudem der Umwelt zugute.

Das 2. Stabilisierungsprogramm des Bundes
enthält bereits Massnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstosses. So ist
zum Beispiel der Einsatz von 10 Mio. Franken für den Ersatz von
stromfressenden Elektroheizungen ein erster, aber leider nur sehr
bescheidener Schritt. Damit können lediglich 1% aller
Elektroheizungen durch effizientere Heizsysteme ersetzt werden.
Greenpeace fordert im Rahmen des 3. Stabilisierungsprogramms die
konsequente Fortsetzung dieser Bemühungen. Mit einem weiteren
Subventionsbeitrag von 30 Mio. Franken könnten 10.000 der 170.000
bestehenden Elektroheizungen ersetzt werden. Damit würde das
10-fache an Investitionen ausgelöst, wovon Hersteller der
Alternativ-Heiztechnologien und das Installationsgewerbe
gleichermassen profitieren. Der Ersatz sämtlicher bestehender
Elektroheizungen würde die CO2-Emissionen der Schweiz um bis zu 3%
reduzieren und mehrere hundert neue Stellen schaffen. Besonders
angesichts der drohenden Jugendarbeitslosigkeit wären diese
Arbeitsplätze in zukunftsgerichteten Branchen Gold wert.

Wie beschäftigungswirksam Investitionen in erneuerbare Energien
und die Verbesserung der Energieeffizienz sind, macht das Programm
von Energieschweiz deutlich: Die Investitionen, die durch das
Programm initiiert wurden, haben im Jahr 2007 Arbeit für 5100
Personen geschaffen. Auch eine Studie der EU zeigt, dass die
Förderung erneuerbarer Energien das Wirtschaftswachstum antreibt:
Wenn die EU – wie beabsichtigt – bis im Jahr 2020 den Anteil
erneuerbarer Energien auf 20 Prozent erhöhen möchte und
entsprechend investiert, schafft sie 1,4 Millionen neue
Arbeitsplätze.1

Greenpeace fordert den Bundesrat deswegen auf, mit der Förderung
der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien seine
Verantwortung in Sachen Konjunktur und Klimaschutz auf überzeugende
Art wahrzunehmen.

Elektroheizungen verschlingen absurde
Mengen an Strom

In den Wintermonaten November bis Februar verschlingen
Elektroheizungen die Hälfte des Stroms, der von den Schweizer AKWs
produziert wird. Dabei werden lediglich 6% aller Häuser und
Wohnungen mit Elektroöfen beheizt. Wenn während einer eisigen
Januarnacht alle Elektroheizungen auf Hochtouren laufen, arbeiten
alle fünf Schweizer Atomkraftwerke nahezu ausschliesslich für sie.
Über zwei Drittel des so verschwendeten Stroms könnten mit
moderner, intelligenter und klimafreundlicher Technologie gespart
werden.

Jetzt geht’s den Stromfressenden
Elektroheizungen an den Kragen

Kontakt:

Annette Reiber, Energieeffizienz-Kampagne Greenpeace
Schweiz,

+41 79 431 15 22

Anita Merkt, Mediensprecherin Klima und Energie, +41 44 447 41
88

1 Frauenhofer-Institut für System-
und Innovationsforschung in Karlsruhe