Der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) hat diese Woche eine Erklärung sowie drei Briefe auf seiner Webseite veröffentlicht, welche besagen, dass Palmöl-Firmen der Sinar-Mas-Gruppe RSPO-Kernprinzipien und -kriterien verletzen. Der RSPO verlangt nun Sofortmassnahmen und droht mit einem allfälligen Ausschluss der Tochterfirmen mit RSPO-Mitgliedschaft.
Die offizielle Rüge des RSPO bestätigt, dass Sinar Mas Abnehmer und Aktionäre hinters Licht geführt hat. Die Gruppe behauptete wiederholt, dass Greenpeace Anschuldigungen nicht stimmen und sie verantwortungsvoll und nachhaltig operieren würden. Nachforschungen im Feld bestätigen jedoch bis heute, dass ihre Tochterfirmen nicht nur wiederholt indonesisches Gesetz gebrochen und RSPO-Vorschriften verletzt, sondern auch ihre eigenen Nachhaltigkeitsverpflichtungen missachtet haben.
Greenpeace begrüsst, dass der RSPO nun endlich eine offizielle Warnung an Sinar Mas richtet, dass ihre Tochterfirmen ohne sofortige Massnahmen einen Ausschluss riskieren. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe sollte ihre Mitgliedschaft jedoch ab sofort suspendiert werden und im Falle von ausbleibenden Massnahmen innerhalb von vier Wochen endgültig beendigt werden.
Die Anschuldigungen von Greenpeace wurden sogar in einem kürzlich von der Tochterfirma Pt Smart in Auftrag gegebenen unabhängigen Audit bestätigt.
In seinen Briefen fordert der RSPO zudem von Golden Agri Resources Ltd. (GAR), dem börsenkotierten Palmölkonglomerat von Sinar Mas, dass GAR damit aufhören muss, seinen Aktionären vorzugaukeln, sich im RSPO-Aufnahmeprozess zu befinden. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Bis heute besitzen nur zwei Firmen des ganzen Konglomerats, PT und PT Smart Ivo Mas, eine Mitgliedschaft. Auf der Aktionärsliste von GAR finden sich neben den Grossbanken UBS und CS auch diverse Schweizer Privatbanken wie Pictet, Vontobel und Julius Bär.
Greenpeace fordert sowohl Palmölabnehmer wie Finanzinstitute auf, ihre geschäftlichen Beziehungen mit Sinar-Mas-Firmen zu beenden, solange diese nicht mit der Vernichtung von Regenwald und Torfmoorgebieten aufhören. Eine Reihe von globalen Konzernen wie Nestlé, Unilever, Kraft und Burger King sind diesem Ruf schon gefolgt und haben ihre Palmölverträge mit der Gruppe bis auf weiteres gekündigt.