Illegal roden Rinderzüchter den Amazonas-Regenwald. Sie beliefern die Welt mit Fleisch und Billigleder. Weltkonzerne wie Adidas, Nike oder Ikea und auch die Fleischbranche profitieren, wie der Greenpeace-Report «Slaughtering the Amazon» Anfang Juni dokumentierte.


Luftaufnahme auf einen Schlachthof im Amazonas. ©Greenpeace

Der Greenpeace-Bericht zeigte erste Wirkung: So erklärten die drei grössten Supermarktketten Brasiliens (Wal-Mart, Carrefour und Pão de Açúcar), kein Rindfleisch mehr aus illegal entwaldeten Gebieten des Amazonasstaates Pará zu beziehen.

Ausserdem zog die Weltbank-Tochter IFC (International Finance Corporation) ihren 90-Millionen-Dollar-Kredit für den grössten brasilianischen Rindfleischproduzenten, Bertin, zurück. Mit dem Geld wollte das Unternehmen weiter in den Amazonasurwald vordringen, um Weideland zu gewinnen.

Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt nun basierend auf dem Greenpeace Report gegen 20 Rinderfarmen und 13 Schlachthäuser wegen des Verdachts auf illegale Urwaldrodungen für Weideland. Den betroffenen Firmen drohen Strafen in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar. Zudem könnten sie zur Wiederaufforstung von 557’000 Hektar Regenwald verurteilt werden.

Aber es gibt noch viel zu tun, um den Amazonas-Regenwald endgültig vor der kompletten Zerstörung zu bewahren. In den nächsten Tagen muss der brasilianische Präsident Lula einen Gesetzvorschlag zum Stoppen bringen, das skrupellosen Firmen illegal besetztes Amazonasland rechtmässig zusprechen würde. Tritt das Gesetz in Kraft, dann bedeutet das grünes Licht für Holzschlagfirmen auf 67 Mio. Hektar Amzonas Regenwald, eine Fläche grösser als Deutschland und Norwegen zusammen.

Zusammenfassung des Reports «Slaughtering The Amazon» (Engl.)

Der komplette Report «Slaughtering The Amazon» bei Greenpeace.org