Heute haben wir dem Schweizer Bundesrat 25’027 Unterschriften per Post zukommen lassen. So viele Menschen sprechen sich gemeinsam mit Greenpeace, Swiss Youth for Climate und Look Down gegen den Tiefseebergbau aus. Unsere Forderung: Die Schweiz muss Stellung gegen die Ausbeutung der Tiefsee beziehen.
Dringend nötige Positionierung der Schweiz
Am Freitag verabschiedete der Bundesrat die Maritime Strategie der Schweiz 2023–2027. Erneut bezieht er keine eindeutige Stellung zum Tiefseebergbau. Doch die Zeit drängt: Mitte Juli beginnt in Kingston, Jamaika, die entscheidende Sitzung der Internationalen Meeresbodenbehörden (ISA). Die Unterorganisation der Uno ist zuständig für die Vergabe von Abbau-Lizenzen. Sie könnte in ihrer Sitzung über die Vergabe der ersten Lizenzen entscheiden. Die Regierungen von 14 Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Spanien, haben sich für ein Verbot, ein Moratorium oder eine vorsorgliche Pause für Tiefseebergbau ausgesprochen.
Über 25’000 Schweizer:innen fordern: Stopp Tiefseebergbau!
Unsere Petition «Die Tiefsee braucht unseren Schutz» traf den Nerv der Zeit: 25’027 Menschen verlangen von der Schweizer Regierung, dass sie klar Stellung bezieht gegen die zerstörerische Industrie.
Es steht viel auf dem Spiel. Die Tiefsee ist eine Schatzkammer der biologischen Vielfalt, über die wir weniger wissen als über den Mond. Die kommerzielle Ausbeutung der Tiefsee würde ihre Artenvielfalt zerstören. Zudem ist in den Sedimenten klimaschädlicher Kohlenstoff gespeichert. Bei einem Abbau von Mineralien besteht die Gefahr, dass dieser freigesetzt wird – ein weiterer Treiber für den Klimawandel.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Tiefseebergbau ist schädlich
Die Forderungen decken sich mit den Ergebnissen einer neuen Studie der Universitäten Bern und Lausanne. Auftraggeber der Studie war der Bund. Der «industrielle Abbau von Mineralvorkommen» führe «zwangsläufig zu Umweltschäden». Die Studienautoren empfehlen, «die kommerzielle Ausbeutung von mineralischen Ressourcen in der Tiefsee auf Basis des Vorsorgeansatzes vorerst nicht zu genehmigen».
Eine weitere brisante Entdeckung: Die Gewinnung und Verarbeitung von Manganknollen – einem der begehrten Rohstoffe, der in der Tiefsee abgebaut werden soll – bergen Gesundheitsrisiken. Gemäss einer vor Kurzem veröffentlichen Studie des Alfred-Wegener-Instituts überschreitet die Aktivität von Radium-226 in den Knollen den in Strahlenschutzregelungen festgelegten Grenzwert teilweise um das Hundert- bis Tausendfache.