Das russische Justizministerium hat am 29. Mai Greenpeace zur «unerwünschten Organisation» erklärt. Damit endet ein über 30 Jahre langer Kampf im Dienst von Mensch und Umwelt.
Die Staatsanwaltschaft sagt, Greenpeace International und Greenpeace Russland seien «eine Bedrohung für die Grundlagen der verfassungsmässigen Ordnung und die Sicherheit der Russischen Föderation». Greenpeace Russland hatte diesen Schritt erwartet und bereits am 28. Mai seine Büros geschlossen.
Die russischen Behörden haben seit 2015 diverse ausländische Nichtregierungsorganisationen als «unerwünscht» erklärt und so deren Tätigkeit faktisch verboten.
Im Dienst von Mensch und Umwelt
Greenpeace und andere Umweltorganisationen haben in Russland die öffentliche Debatte über die Klimakrise angestossen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Zum Beispiel haben sie mit offizieller Unterstützung regionaler Regierungsstellen auf das Potenzial erneuerbarer Energien hingewiesen.
Auf Initiative von Greenpeace Russland hat die Unesco 1995 als erstes Gebiet des Landes die Urwälder von Komi im nördlichen Ural unter Schutz gestellt.
Über zwanzig Jahre lang hat sich Greenpeace Russland für den Schutz des Baikalsees eingesetzt, Wilderer verfolgt, die Jagd auf Baikalrobben gemacht haben und geholfen, die Zellstoff- und Papierfabriken vor Ort zu schliessen. Diese haben den See jahrzehntelang mit giftigen Abwässern verschmutzt.
Greenpeace-Aktivist:innen pflanzten Bäume in Nationalparks und bekämpften Waldbrände in Schutzgebieten im Ural, in Sibirien und im Fernen Osten.
Die Liste von Einsätzen für Mensch und Umwelt liesse sich beliebig fortsetzen.
Für Greenpeace International ist das Arbeitsverbot in Russland «absurd und unverantwortlich». Es bedeutet, dass der Schutz von Mensch und Umwelt «unerwünscht» ist.