Transparenz

Die Axpo zeigt sich weiterhin nicht einsichtig bei dem Vorwurf, dass sie zur Sicherheit des AKW Beznau am liebsten schweigt. Hintergrund der Forderung von Greenpeace und 40 weiteren Organisationen aus dem In- und Ausland sind die letztes Jahr entdeckten fast 1000 Schwachstellen im Reaktordruckbehälter von Beznau 1 – dem Herzstück der Anlage. Dazu, so die Forderung, soll die Axpo sämtliche Fakten auf den Tisch legen und sich an einem öffentlichen Hearing den kritischen Fragen von unabhängigen Experten stellen.

Dem hat die Axpo nun eine wortreiche Abfuhr erteilt. Liest man die Begründung, so könnte der Eindruck entstehen, die Axpo sei tatsächlich an einer umfassenden Information der Bevölkerung interessiert – es gäbe regelmässige Medienkonferenzen, die Axpo nehme Stellung in den Parlamentskommissionen in Bern und habe ja auch letztes Jahr eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung durchgeführt.

Das ist alles richtig. Aber das reicht bei weitem nicht aus.

Das Problem: All diese Veranstaltungen erlauben es der Axpo, immer nur gerade so viel zu sagen, wie sie gerade möchte. Oder umgekehrt formuliert: All das zu verschweigen, was ein schlechtes Licht auf die Axpo werfen könnte; was den Eindruck erwecken könnte, Beznau sei eben doch nicht so sicher wie das die Verantwortlichen des Energie-Unternehmens stets behaupten.

Entsprechend ist auch ein zentraler Teil der Forderung im Absage-Brief der Axpo mit keinem Wort erwähnt: Die Veröffentlichung sämtlicher Berichte zum Zustand des Druckbehälters. Solche Berichte gibt die Axpo nämlich, wenn überhaupt, nur bis zur Unkenntlichkeit geschwärzt heraus. Diese Nicht-Informationspolitik aber verunmöglicht es Greenpeace, unabhängigen Expertinnen und Experten und damit letztlich der Bevölkerung, sich ein eigenes Bild zu machen von der Sicherheit von Beznau – eines, das nicht durch die rosa Brille der Axpo schöngefärbt ist.

So einfach lassen wir uns deshalb nicht abspeisen. Wenn es nicht reicht, dass 41 Organisationen volle Transparenz zu Beznau verlangen, dann braucht es mehr.

Dann braucht es uns alle.

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