Die weltweit führenden Klimawissenschaftler:innen haben ihre aktuellste Einschätzung zur Klimaerhitzung veröffentlicht und zeigen auf, wie wir diese eindämmen können.
Dieser Bericht erscheint zu einem kritischen Zeitpunkt, weil alle Staaten erstmals im Rahmen des Pariser Klimaabkommens Bilanz ziehen müssen über den Stand ihrer Emissionen (Global Stocktake). Das Verdikt der Wissenschaft in Kürze:
«Das Zeitfenster für die Sicherung einer lebenswerten und nachhaltigen Zukunft für alle schliesst sich schnell. (sehr hohes Vertrauen)»
«Rasche und weitreichende Umstellungen in allen Sektoren und Systemen sind notwendig.»
«Die Massnahmen und Entscheidungen in diesem Jahrzehnt werden sich sowohl aufs Jetzt als auch die nächsten Jahrtausende auswirken (hohes Vertrauen)»
Lassen wir das einen Moment lang auf uns wirken.
Die Synthese des Sechsten Sachstandsberichts des IPCC ist eine solide Analyse von Tausenden von begutachteten Forschungsarbeiten, die in den letzten zehn Jahren veröffentlicht wurden, wobei weitere Einzelheiten in den zugrunde liegenden sechs Berichten zu finden sind. Wir fassen wir das Ganze in 10 Kernaussagen zusammen:
Die Situation ist bereits schlimm und wird rasch schlimmer
- Es ist schlimm: Die menschgemachte Klimaerhitzung ist umfassend, verläuft schnell und intensiviert sich.
- Es ist schlimmer als erwartet: Die Auswirkungen und Risiken zeigen sich früher und sind schlimmer.
- Es ist zutiefst ungerecht: Diejenigen, die am wenigsten Verantwortung tragen, trifft es am stärksten
- Das Schlimmste kommt erst: Wir sind auf dem Weg zu sehr hohen Risiken und unwiderrufbaren Verlusten
Aber wir haben eine echte Chance, unseren Kurs zu ändern
- 1,5°C ist immer noch erreichbar: Mit raschen Massnahmen kann das Pariser Langzeit-Klimaziel noch erreicht werden
- Die Lösungen sind da: Auf unserem Weg zu Netto-Null können wir die globalen Emissionen bis 2030 halbieren
- Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen muss schnell erfolgen: Die bestehende fossile Infrastruktur ist zu gross
Wie wir handeln, ist entscheidend
- Echte Lösungen, keine Verzögerungen: Lösungen müssen in der Realität greifen, nicht nur in Modellen
- Gleichberechtigung und soziale Inklusion sind von grundlegender Bedeutung. Finanzierungslücken müssen geschlossen werden.
- Von Einzelschritten zur Transformation: Alle Menschen und Sektoren müssen JETZT mit anpacken.
Willst du mehr erfahren? Dann bitte weiterlesen:
Nachfolgend findest du die 10 wichtigsten Erkenntnisse ausführlich erläutert.
1. Die menschgemachte Klimaerhitzung ist überall, verläuft schnell und intensiviert sich
Der menschgemachte Klimawandel führt inzwischen in allen Regionen der Welt zu Wetter- und Klimaextremen. Die Auswirkungen und die damit verbundenen Verluste und Schäden für Natur und Menschen sind überall sichtbar.
Die Auswirkungen auf die Ökosysteme sind früher eingetreten, sind weiter verbreitet und haben weitreichendere Folgen als im letzten Sachstandsbericht (AR5) von 2014 vorhergesagt. Die Hälfte aller Arten ist bereits in Bewegung, weil sich der Klimawandel auf ihre Lebensräume auswirkt.
Die Beweise für die beobachtete Zunahme von Extremen wie Hitzewellen, Starkregen, Dürren und tropische Wirbelstürme und insbesondere für deren Verursachung durch menschlichen Einfluss haben sich weiter verdichtet.
2. Die Auswirkungen und Risiken zeigen sich früher und sind schlimmer
Die globalen Gesamtwirkungen und -risiken werden nun bei einer geringeren Erwärmung als zuvor (AR5) als hoch bis sehr hoch eingeschätzt.
Derzeit liegt die durchschnittliche globale Erwärmung bei etwa 1,1 °C und wir steuern auf etwa 3 °C zu.
Es wird erwartet, dass einzigartige und bedrohte Ökosysteme bereits in sehr naher Zukunft bei 1,2 °C stark gefährdet sein werden, und zwar durch ein massives Baumsterben, das Ausbleichen von Korallenriffen, einen starken Rückgang von vom Meereis abhängigen Arten und ein Massensterben wegen Hitzewellen. Bei nur 1,5 °C werden wahrscheinlich bis zu 14 % der untersuchten landlebenden Tierarten einem sehr hohen Aussterberisiko ausgesetzt sein.
Eine Erwärmung von 1,5 °C führt zu mehr und schlimmeren Hitzeextremen und gefährlichen Feuchthitze-Bedingungen, extremen Regenfällen und damit verbundenen Überschwemmungen, tropischen Wirbelstürmen, Waldbränden und extremen Meeresspiegel-Ereignissen.
Zwischen 1,5°C und 2,5°C werden die Risiken für grossräumige singuläre Ereignisse und für das Überschreiten der Kipppunkte, wie die Destabilisierung des Eisschildes und der Verlust von tropischen Regenwald-Ökosystemen, sehr gross.
Bei einer Temperaturzunahme von 1,9 °C könnte die Hälfte der Menschheit lebensbedrohenden klimatischen Bedingungen ausgesetzt sein, verursacht durch die Kombination von extremer Hitze und Feuchtigkeit bis 2100.
Bei einer anhaltenden Temperaturabweichung von 2-3 °C werden der grönländische und der westantarktische Eisschild fast komplett und irreversibel zerstört sein.
3. Diejenigen, die am wenigsten dafür können, trifft es am stärksten
Gefährdete Bevölkerungsgruppen, die in der Vergangenheit am wenigsten zur Klimaerhitzung beigetragen haben, sind am stärksten betroffen. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung (3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen) lebt in vom Klimawandel stark gefährdeten Gebieten. Zwischen 2010 und 2020 war die durch Überschwemmungen, Dürren und Stürme verursachte menschliche Sterblichkeit in stark gefährdeten Regionen 15-mal höher als in Regionen mit sehr geringer Gefährdung.
Gleichzeitig verursachten lediglich 10 % der wohlhabendsten Haushalte bis zu 45 % der weltweiten konsumbasierten Treibhausgasemissionen.
4. Wir sind auf dem Weg zu hohen und sehr hohen Risiken und keinem Rückgang der globalen Emissionen
Alle bis Ende 2020 umgesetzten Massnahmen führen uns zu einer Erhitzung von 3,2 °C bis 2100. (Neuere, im IPCC-Bericht nicht berücksichtigte Schätzungen führen zu einer etwas besseren Prognose von 2,8 °C mittlerer Erhitzung, wobei sich die Ambitionen (NDC) der einzelnen Ländern nicht merklich verbessert haben.)
Anstatt die globalen Emissionen bis 2030 zu halbieren, wie es für die Einhaltung der Klimaziele im Pariser Abkommens erforderlich wäre, würde es bis 2030 keinen Rückgang der globalen Emissionen geben.
5. Mit raschen Massnahmen kann das Pariser Langzeit-Klimaziel noch erreicht werden
Anhaltende Emissionen führen in naher Zukunft zu 1,5°C Erhitzung. Aber noch können wir die Erhitzung ungefähr auf diesem Niveau stoppen, um die schlimmsten Folgen abzuwenden.
Wird der strengste Absenkpfad eingeschlagen, könnten die Emissionen nach einem Temperaturmaximum von 1,5-1,6 °C abnehmen, womit auch die Temperatur bis Ende Jahrhundert auf ungefähr 1,4 °C zurückgehen könnte.
Mit sofortigem Handeln kann das Langzeit-Ziel des Paris-Abkommens noch erreicht werden. Dies bedeutet aber, dass die globalen Emissionen bis 2030 auf ungefähr die Hälfte sinken müssen, danach müssen sie weiter fallen bis auf Netto-Null ums Jahr 2050 herum. Danach müssen Negativemissionen erreicht und aufrechterhalten werden resp. die CO2-Entnahme und -Speicherung (CRD) muss die übrig gebliebenen CO2-Emissionen übertreffen.
Es ist von grösster Wichtigkeit, die Überschreitung von 1,5°C so kurz wie möglich zu halten, da eine allmähliche Abkühlung danach die irreversiblen Folgen der maximalen Erwärmung (z.B. Artenverlust oder Abschmelzen der Eisschilde) nicht rückgängig machen würde. Darüber hinaus ist ein gewisser Grad an Kohlendioxid-Entnahme (CDR) mittlerweile zwar notwendig, aber mit vielen Unsicherheiten behaftet, so dass die Abhängigkeit davon begrenzt werden sollte. Wie der IPCC in seinen früheren, dem AR6 zugrunde liegenden Berichten feststellte:
«CDR in grossem Massstab ist unerprobt. Die Abhängigkeit von einer solchen Technologie birgt ein grosses Risiko hinsichtlich der Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 °C. Weniger CDR ist erforderlich bei Pfaden, die besonders stark auf Energieeffizienz und geringe Nachfrage setzen.» (IPCC SR15)
«(…)Eine frühzeitige Dekarbonisierung mit minimaler Abhängigkeit von CDR verringert das Risiko, dass die Eindämmung scheitert, und erhöht die Gerechtigkeit zwischen den Generationen.» (IPCC SRCCL)
6. Die aktuelle Dekade ist entscheidend und wir verfügen über alle notwendigen Lösungen
Wir verfügen über die notwendigen Instrumente, um die globalen Emissionen bis 2030 zu halbieren. Die Hälfte dieser Massnahmen sind sehr günstig (weniger als 20 USD/tCO2-eq) oder erlauben es sogar, Kosten einzusparen.
Die grössten Beiträge stammen aus Solar- und Windenergie, dem Schutz und der Wiederherstellung von Wäldern und anderen Ökosystemen, klimafreundlicher Ernährung sowie diversen Formen von Energieeffizienz.
Die globalen Treibhausgasemissionen können bis 2050 mittels Massnahmen auf der Nachfrageseite um 40-70 % im Vergleich zu den Basisszenarien reduziert werden. Diese Massnahmen verweisen auf gesellschaftliche Entscheidungen darüber, wie wir Technologien und Ressourcen nutzen, um unseren Bedarf an Nahrung, Unterkunft, Mobilität und Gütern zu decken. Die Umstellung auf eine fleischarme Ernährung, die in den IPCC-Berichten als «ausgewogene nachhaltige Ernährung» bezeichnet wird, ist eine der Massnahmen mit besonders hohem Potenzial. Insgesamt steht die Bereitstellung besserer Dienstleistungen mit weniger Energie- und Ressourceneinsatz im Einklang mit der Schaffung von Wohlstand für alle.
7. Der Ausstieg aus den Fossilen muss rasch geschehen: Die bereits bestehende Infrastruktur ist zu gross
Die bereits vorhandene Infrastruktur zur Förderung fossiler Brennstoffe reicht aus, um die Schwelle der Erhitzung von 1,5 °C zu überschreiten, wenn sie ohne weitere Einschränkungen weiter genutzt werden darf. Es gibt also keinen Spielraum für neue fossile Infrastruktur. Und was bereits vorhanden ist, muss vorzeitig stillgelegt werden, wie die folgende Grafik zeigt.
Mit anderen Worten: «Keep it in the ground!»
«Etwa 80 % der Kohle-, 50 % der Gas- und 30 % der Ölreserven dürfen nicht verbrannt und emittiert werden, wenn die Erwärmung auf 2 °C begrenzt werden soll. Deutlich mehr Reserven müssen ungenutzt bleiben, wenn die Erwärmung auf 1,5 °C begrenzt werden soll.» (SYR längerer Bericht)
Es muss also eine grundlegende Abkehr von fossilen Brennstoffen erfolgen. Aber wie schnell? Das hängt von vielen Annahmen ab. Im zugrundeliegenden Bericht über die Eindämmung des Klimawandels (AR6 WG3) liefert der IPCC weitere Einzelheiten:
Szenarien, welche die Erhitzung mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 % auf 1,5 °C begrenzen und keine oder nur eine geringe Überschreitung vorsehen, prognostizieren einen Rückgang des weltweiten Verbrauchs von Kohle um bis zu 100 %, von Erdöl um bis zu 90 % und von Gas um bis zu 85 % bis 2050, wobei die Medianwerte niedriger sind. (Siehe WG3, SPM C.3.2)
Die schnellste Verbrauchsminderung ist bei Handlungspfaden erforderlich, die auf 1,5 °C abzielen und wenig bis gar nicht über das Ziel hinausschiessen, nur in geringem Masse auf CO2-Senken (CDR) angewiesen sind, nur geringen Druck auf Land und biologische Vielfalt ausüben und eine hohe Effizienz bei der Ressourcennutzung aufweisen, wie dies der IMP-LD-Pfad zeigt, bei dem der Gesamtverbrauch an fossilen Brennstoffen bis 2050 um etwa 85 % gegenüber dem Stand von 2020 reduziert wird (siehe WG3, Abbildung 3.6 und SPM C.3.6).
8. Lösungen müssen in echt funktionieren, nicht nur in Modellen
Wir sind in ein kritisches Jahrzehnt eingetreten, in dem wir die globalen Emissionen nahezu halbieren, gleichzeitig die Ernährungssicherheit gewährleisten sowie die Natur schützen und wiederherstellen müssen.
Zu den grössten Veränderungen seit dem letzten Bericht (AR5) gehört der Vormarsch der Sonnen- und Windenergie, deren Kosten inzwischen auf dem Niveau fossiler Brennstoffe oder darunter liegt, was wiederum die Dekarbonisierung verschiedener Sektoren durch Elektrifizierung ermöglicht. Diese Entwicklung hat sich viel schneller vollzogen, als von Experten erwartet und in früheren Klimaschutzszenarien modelliert wurde. Die Erneuerbaren sind somit ein echter «Game-Changer».
Bei der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) wiederum sind keine wesentlichen Fortschritte zu verzeichnen. Die Verfahren spielen in vielen Emissionsminderungsmodellen eine grosse Rolle, lassen sich aber in der Realität noch nicht in grossem Massstab umsetzen, wie der IPCC-Bericht über die Absenkpfade darlegt (AR6 WG3).
«Die Einführung und Entwicklung von CCS-Technologien (mit umfangreicher Speicherung von abgeschiedenem CO2) verlief wesentlich langsamer als in früheren Bewertungen prognostiziert.»
«Die Umsetzung von CCS stösst derzeit auf technologische, wirtschaftliche, institutionelle, ökologische und soziokulturelle Hindernisse.»
Die technologische Kohlendioxidabscheidung, bei der CO2 direkt aus der Atmosphäre (DACCS) oder aus Biomasse-Energie (BECCS) abgeschieden wird, spielt in den meisten Klimaschutzmodellen ebenfalls eine Rolle, ist aber in grossem Massstab noch nicht erprobt und ist – wie auch die grossflächige Aufforstung – mit Vorbehalten bzgl. Machbarkeit und Nachhaltigkeit belegt.
Obwohl noch nicht dringlich, wird es in Zukunft Kohlendioxidentnahme (CDR) brauchen. Dabei dürfen Modelle nicht simplifiziert werden. Bei der Festlegung von CDR-Lösungen, die einerseits den Nachhaltigkeits-Nutzen maximieren und andererseits die Risiken minimieren, sollen darum diejenigen Optionen bevorzugt werden, die für die Natur und für die lokalen Gemeinschaften von Vorteil sind, wie z.B. Aufforstung, Wiederherstellung von Ökosystemen oder Kohlenstoffspeicherung in landwirtschaftlich genutzten Böden. Nur so lassen sich Konflikte mit anderen Landnutzungen, grosse Umweltauswirkungen und Widersprüche mit Menschenrechten und Ernährungssicherheit vermeiden.
9. Gerechtigkeit, soziale Einbindung und eine ausreichende Finanzierung sind wesentlich
Der Umfang und die Geschwindigkeit für den erforderlichen Wandel können ohne Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit sowohl zwischen als auch innerhalb der Staaten nicht erreicht werden. Werden Klimaschutzmassnahmen in der Wirtschaftspolitik implementiert, kann dies laut IPCC eine nachhaltige, emissionsarme Entwicklung fördern, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit schaffen sowie den Zugang zu Finanzmitteln für emissionsarme Infrastruktur insbesondere in Entwicklungsregionen erleichtern.
Im Mittelpunkt der Gerechtigkeitsüberlegungen steht die Finanzierung. Es gibt genug Geld auf der Welt, um einen echten Wandel herbeizuführen, wenn die bestehenden Hindernisse beseitigt werden. Doch heute sind die öffentlichen und privaten Finanzströme für fossile Brennstoffe immer noch grösser als die für die Anpassung an den Klimawandel und seine Eindämmung.
(Während der IPCC auf die wachsenden Finanzierungs- und Anpassungslücken hinweist, mit denen gefährdete Bevölkerungsgruppen zu kämpfen haben, berichtet die IEA, dass die Öl- und Gasindustrie allein im letzten Jahr satte 4 Billionen USD mit Rohstoffhandel verdient hat, welcher die Klimakatastrophe befördert!).
Der jährliche Finanzierungsbedarf bis 2030 allein für Klimaschutz übersteigt die aktuellen Investitionen um das Drei- bis Sechsfache, wobei der grösste Bedarf in den Entwicklungsländern besteht. Um dies zu ändern, müssen sowohl die Regierungen als auch die Finanzinstitute ihre Ziele und Strategien auf 1,5 °C ausrichten und Hindernisse beseitigen. Auf internationaler Ebene müssen gerechte Lösungen gefunden werden, die den Anpassungs- und Eindämmungsbedarf decken und Verluste und Schäden für die am wenigsten für den Klimawandel Verantwortlichen auffangen.
10. Vom schrittweisen hin zum tiefgreifenden Wandel in allen Sektoren – gemeinsam packen wir’s!
Das Zeitfenster für die Umsetzung einer klimaverträglichen Entwicklung wird immer kleiner. Um das Pariser Abkommen und andere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen wir über einzelne Technologien, Sektoren und Akteure hinaus denken und ganzheitliche, integrative und transformative Ansätze verfolgen, die sowohl Emissionsminderung als auch Anpassung an die Klimaerhitzung mit einschliessen.
Massnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Artenvielfalt sind von grundlegender Bedeutung. Wenn wir uns um die Natur kümmern, sorgen wir uns auch für uns selbst. Um die Widerstandsfähigkeit der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen auf globaler Ebene zu erhalten, müssen dem IPCC zufolge rund 30-50 % der Land-, Süsswasser- und Meeresflächen der Erde bewahrt werden, einschliesslich der derzeit naturnahen Ökosysteme.
Um einen «raschen und weitreichenden Wandel in allen Sektoren und Systemen» zu erreichen, brauchen wir starke Gesetze und Strategien sowie internationale Zusammenarbeit. Alle müssen mithelfen. Und diejenigen mit der grössten Verantwortung und den besten Fähigkeiten müssen den Weg weisen. Dies gilt für Regierungen, Unternehmen, Investoren und einkommensstarke Privatpersonen gleichermassen.
Was nun?
Die Wissenschaft hat ihren Werkzeugkasten fürs Überleben geliefert. Es ist nun an uns, dafür zu sorgen, dass die Erkenntnisse von Regierungen, Unternehmen, Investoren und Bürgern beachtet werden. Wir nehmen es persönlich!
Das Leben und das Wohlergehen unserer Kinder, Grosskinder, Urgrosskinder und den unzähligen Generationen danach oder ihr Leiden hängt von unserem Handeln im Hier und Jetzt ab. Sie werden auf uns zurückblicken und auf das, was wir geleistet oder aber unterlassen haben.