Im Kanton Freiburg wehrt sich eine Bürger:innen-Initiative mit einer Petition gegen den geplanten Mega-Schlachthof in St-Aubin, aktiv unterstützt von uns. Am kommenden Dienstag werden sie die Petition bei der Staatskanzlei des Kantons Freiburg einreichen. Mehr als tausend Bürger:innen fordern die Freiburger Regierung auf, den Bau des Micarna-Schlachthofs in St-Aubin nicht zu genehmigen. Das AgriCo-Areal soll stattdessen Raum bieten für nachhaltige Innovationen des Agrar- und Lebensmittelsektors.
In St-Aubin, auf dem Gelände von Agrico, im «Swiss Campus for Agri and Food Innovation», will die Migros-Tochter Micarna Group einen Mega-Geflügelschlachthof bauen. Dort sollen jährlich mindestens 40 Millionen Hühner geschlachtet werden. Der Konsum von Tierprodukten trägt zur globalen Erhitzung, Entwaldung, Wasser- und Luftverschmutzung bei. Dennoch akzeptiert die Freiburger Regierung auf ihrem Gebiet ein Projekt, das die Hühnerproduktion steigern soll – auf Kosten der Umwelt. Mit diesem Schlachthaus wird auch der Wasserverbrauch in der Region massiv ansteigen, obwohl aufgrund der Umweltkrise und der Wasserverschmutzung bereits jetzt Trinkwassermangel herrscht.
Die Bürger:innen-Initiative Eco-Transition La Broye hat die Petition «Agrico JA – Schlachthof NEIN!» gestartet. Seit mehreren Monaten unterstützen wir die Bürger:innen, die sich für den Erhalt ihrer Region einsetzen. Mehr als 1’000 Personen haben die Petition bereits unterzeichnet, um sich gegen den Bau eines der grössten Geflügelschlachthöfe der Schweiz zu wehren. Dieser ist aus mehreren Gründen keine nachhaltige Innovation:
- Das Futter für die Schweizer Hühner wird grösstenteils aus dem Ausland importiert, was zur Zerstörung einzigartiger Ökosysteme beiträgt, um dort Soja anzubauen.
- Der Bau eines Mega-Schlachthofs widerläuft dem Ziel, den Pro-Kopf-Fleischkonsum zu verkleinern. Ein solche Reduktion ist nötig, um die Treibhausgasemissionen zu senken.
- Der Schlachthof würde auf der einzigen landwirtschaftlichen Fläche des Agrico-Geländes gebaut. Diese sollte stattdessen für wirklich innovative Projekte – wie Permakultur und Agroforstwirtschaft – genutzt werden.
Der Bau des Schlachthofs birgt zudem mehrere Risiken für die Region (Verkehrsbehinderungen, massiv ansteigender Wasserverbrauch, Verschmutzung der Ökosysteme, verschlechterte Lebensqualität der Bewohner:innen und der Umwelt).
Auch du kannst dich gegen den Irrsinn eines Mega-Schlachthofs im Jahr 2022 wehren. Unterschreibe noch heute die Petition und fordere:
- ein AgriCo-Areal, das wirklich auf Innovation und nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet ist und lokale Unternehmen und Projekte fördert;
- nachhaltige Arbeitsplätze (Gesundheit, Vergütung usw.), die für die lokale Bevölkerung attraktiv sind;
- Massnahmen zur Erhaltung der natürlichen Umwelt der Region (Luft-, Wasser- und Tourismuspotenzial);
- dass unsere Steuern nicht dazu verwendet werden, die Infrastrukturkosten von Industriegiganten (Trinkwasser, Kläranlagen usw.) zu bezahlen.
Wir danken dir bereits jetzt für deine Unterstützung! Mehr zum Thema erfährst du in einer der Diskussionsrunden für alle, die sich informieren und diskutieren möchten. Das nächste Treffen findet am 24. November in Murten statt.