Ein Kind bekommt Fieber, wird aber von seinen Eltern nicht richtig ernst genommen. Auch als es immer kränker wird, verharmlosen die Eltern die Situation. Mit fatalen Folgen. Die Analogie dazu: Ein paar Grad mehr sind lebensbedrohlich, das gilt auch für das Klima.
Der neue Spot von Greenpeace rüttelt auf und schockiert – das ist beabsichtigt. Wir möchten auf emotionale Art und Weise darlegen, dass die Klimakrise von vielen Menschen nach wie vor verharmlost wird und wirkungsvolle Massnahmen fehlen. Die Geschichte des Mädchens zeigt auf, dass wir die seit Jahren deutlicher werdenden Anzeichen einer sich verschärfenden Klimakrise ernst nehmen und handeln müssen, bevor es zum Klimakollaps kommt.
Das Fieber steigt
Die globale Durchschnittstemperatur ist seit dem vorindustriellen Zeitalter, also seit etwa 1850, um 1,1 Grad gestiegen. In der Schweiz hat sich in dieser Zeit die Durchschnittstemperatur gar um 2 Grad erhöht – also um gut das Doppelt wie im weltweiten Durchschnitt. Und diese Erwärmung hat bereits gefährliche Konsequenzen: mehr Dürren und Hitzewellen auf der einen Seite, mehr Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen auf der anderen Seite. Damit wir unsere Lebensgrundlagen sichern können, muss die globale Erwärmung auf maximal 1,5 Grad beschränkt werden, so wie es im Pariser Klimaabkommen festgehalten ist.
Die Lage ist ernst
Wie ernst die Situation ist, zeigen die Berichte des Weltklimarats IPCC. Im Bericht, der Ende Februar 2022 erschienen ist, kommen die Wissenschaftler:innen unter anderem zu folgendem Schluss: Die Auswirkungen der Klimaerhitzung treten häufiger auf und werden sich schneller verschärfen. Der Klimawandel verursacht bereits jetzt verheerende Schäden für Natur und Menschen. Wenn wir die globale Erderwärmung nicht aufhalten, gefährden wir unsere eigenen Lebensgrundlagen und die Zukunft unserer Nachkommen.
Das Fieber kann gesenkt werden
Worauf warten wir also? Die Situation ist sehr ernst, aber nicht ausweglos!
Um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden, müssen die Treibhausgasemissionen sofort und drastisch gesenkt werden. Weltweit. Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von Öl, Kohle und Gas befreien und stattdessen die benötigte Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen – und gleichzeitig die zur Verfügung stehende Energie effizienter nutzen. Das ist möglich, das hat Greenpeace Schweiz erst kürzlich in einer Studie aufgezeigt.
Die Schweiz als reiches, innovatives und international angesehenes Land soll endlich wirkungsvolle Klimaschutzmassnahmen ergreifen. Und mit gutem Beispiel vorangehen. Wartet die Schweiz weiter zu, geht dies ganz klar zu Lasten der kommenden Generationen und jenen Menschen, die bereits heute stark unter den Folgen der Klimaerhitzung leiden.
Mach darum zusammen mit uns Druck auf unsere Politiker:innen. Ganz konkret: Der Ständerat hat es diesen Sommer in der Hand, die Weichen für mehr Klimaschutz in der Schweiz zu stellen, wenn er über die Revision des Energie- und des Stromversorgungsgesetzes befindet und dabei über den Ausbau der erneuerbaren Energien diskutiert. Wir fordern von der Politiker:innen einen Solar-Sprint, also einen massiven und raschen Ausbau der Photovoltaik. Denn die Schweiz kann mit einem raschen Ausbau der Photovoltaik eine sichere und klimaverträgliche Energieversorgung gewährleisten.
Eine ausführlichere Begründung findest du im Factsheet «Atomkraft wird das Klima nicht retten»