Seit vielen Jahren kommen die Bauern nur schwer aus den Negativschlagzeilen heraus. Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln, Wasserverschmutzung, die Gefährdung der Gesundheit von Landarbeiter:innen und Anwohner:innen, Bienensterben, Intensivzucht, Futterimport, Überdüngung von Böden, Treibhausgasemissionen wie CO2, Methan, Lachgas – die Liste der Kritikpunkte bezüglich der Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Umwelt scheint kein Ende zu haben.

In Wahrheit sitzen die Bauern zwischen zwei Stühlen fest. Einerseits werden sie von einer wachsenden Zahl von Bürgern und Verbrauchern kritisiert, und sind andererseits auf die Einkaufsstrategien des Einzelhandels angewiesen, bei denen Umweltaspekte oft wirtschaftlichen Zielen untergeordnet werden. Die Schweizer Bauern schliessen sich in Dachverbänden, insbesondere dem Schweizerischen Bauernverband, zusammen, deren Arbeit und Kommunikation die Klima- und Biodiversitätskrise jedoch nicht wahrnehmen.

Seit Jahren gelingt es den Akteur:innen des Schweizer Ernährungssystems jede agrarpolitische Entwicklung zu blockieren. 2021 wurde die Agrarpolitik PA22+ endgültig im Parlament begraben und der Schweizerische Bauernverband investierte einen Rekordbetrag in die Kampagne gegen die Agrarinitiativen, welche im Juni zur Volksabstimmung kamen.

Diese schwierige Situation verursacht riesiges Durcheinander. Einerseits, weil Landwirte in unserer Gesellschaft eine sehr wichtige Rolle spielen. Sie ernähren uns und stehen in unserer Beziehung zur Natur an vorderster Front. Zum anderen, weil die Landwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Biodiversität leisten kann. Ökologisch bewirtschaftete Betriebe können Schutzgebiete zum Schutz der Biodiversität bieten und helfen den C02-Ausstoss zu senken.

Auch wenn die politische Lage derzeit blockiert ist, entscheiden sich trotzdem viele Landwirte weiterzumachen. Sie stellen sich der Herausforderung, das Klima und die Biodiversität zu schützen und entwickeln innovative Lösungen. Sie erfinden die Produktionsmethoden und die Produkte, die wir essen, neu. Deshalb ist es umso wichtiger, diese Pioniere zu unterstützen und ihre Arbeit und ihren Beitrag im Kampf für eine gesunde Umwelt und eine erhaltene Natur hervorzuheben.

Das ist das Ziel des Klima-Preises, den die Klima-Allianz in diesem Jahr ins Leben gerufen hat. Greenpeace Schweiz engagiert sich stark für die Realisierung dieses Projekts und ist Teil der Klima-Allianz. Die Anmeldefrist für die Auszeichnung endete bereits im August 2021. Mit einer Reihe von Videos wollen die Veranstalter nun die Aktivitäten dieser innovativen Betriebe beleuchten. Damit das Projekt zustande kommt, hat die Klima-Allianz ein Crowdfunding gestartet. Jeder kann seinen Beitrag leisten, um die Innovationen in der Agrarwelt und das Entstehen einer ökologischen, nahrhaften, widerstandsfähigen und tierfreundlichen Landwirtschaft zu unterstützen. Das Crowdfunding findet auf Wemakeit statt und ist Teil des ImpactFund 2021 – das bedeutet, dass bei Erreichen des Ziels von CHF 25’000 der Betrag verdoppelt wird und das Projekt am Ende CHF 50’000 erhält.