Greenpeace reicht’s: Während der Schweizer Finanzplatz macht, was er will, schauen die Finanzplatz-Aufsichtsbehörden bewusst weg. Aus diesem Grund fordern wir in einer Volksbeschwerde den Bundesrat und das Parlament dazu auf, den Finanzsektor umfassend zu regulieren. Auch zahlreiche Greenpeace-Regionalgruppen machen schweizweit mit Aktionen wie beispielsweise einem Strassentheater auf die Volksbeschwerde aufmerksam. Stéphane aus der Regionalgruppe Waadt erzählt uns davon.
«Eigentlich ist es ein ganz normaler Samstagmorgen auf dem Lausanner Markt beim Place de la Palud. Doch heute treffen Passant*innen inmitten der üblichen Gemüsestände auf einen Bankschalter, an dem Bänker*innen mit Geld wedeln und ihnen die Möglichkeit anbieten, ohne Rücksicht auf die Klimaauswirkungen in Kohlebergwerke im Ausland zu investieren. Bei genauerem Hinschauen entpuppen sich die Anzugträger*innen als Greenpeace-Freiwillige, die Flyer in Form von 500-Franken-Noten verteilen. Viele der Passant*innen reagieren belustigt auf die Aktion, ein paar wenige auch verärgert, doch die meisten sind fasziniert.
Wir sprechen mit den Passant*innen über die Auswirkungen des Schweizer Finanzplatzes auf die Klimakrise und dass beispielsweise durch Schweizer Banken und Pensionskassen finanzierte wirtschaftliche Aktivitäten ein Vielfaches der Treibhausgase verursachen, welche die ganze Schweiz im Inland ausstösst. Ein Grossteil der Interessierten ist sich nach dem Gespräch des Problems bewusst und möchte sich für eine bessere Umwelt einsetzen – was mich immer wieder aufs Neue motiviert. Natürlich gibt es aber auch ein paar wenige, die Umweltproblemen gegenüber immer noch skeptisch sind oder glauben, dass man nichts tun kann. Solche Gespräche gehören nun mal auch dazu. Schlussendlich können wir aber einige hundert Unterschriften für die Volksbeschwerde von Greenpeace und die Forderung nach einer Regulierung des Finanzplatzes sammeln.
Es bedarf einer echten, mutigen und starken politischen Entscheidung, um die Schweiz im Bereich des Klimaschutzes auf den richtigen Weg zu bringen. Dies ist nur mit der Unterstützung der Bevölkerung und einem breiten Bewusstsein für die Probleme der Klimakrise und die erforderlichen Anstrengungen möglich. Deshalb ist es wichtig, als Greenpeace-Freiwilliger nicht nur die Menschen zu einem ökologischeren Leben zu ermutigen, sondern sich auch an gross angelegten Kampagnen wie der Volksbeschwerde zu beteiligen, um grössere Veränderungen zu erzielen. Es ist diese Kombination aus individuellem und gemeinsamen Wirken, die mir grossen Spass an meinem Engagement bereitet. Und allem voran die Zusammenarbeit mit einem Team, das motiviert ist, etwas nachhaltig zu bewirken.
Ich bin überzeugt davon, dass die Schweizer Banken und Versicherungen einen positiven Einfluss darauf haben könnten, den Klimaschutz voranzutreiben. Ich denke auch, dass sie aufgrund des Drucks der Öffentlichkeit und strengerer Regeln und besserer Kontrollen etwas verändern werden – nur müssen sie dies schneller tun. Und genau aus diesem Grund organisieren wir solche Aktionen. Und weil es wichtig ist, etwas für die Umwelt zu tun.»
Stéphane, Freiwilliger bei der Greenpeace-Regionalgruppe Waadt
Weitere Aktionen
- Am 12. September ist die Greenpeace-Regionalgruppe Bern mit einem Bankschalter in der Berner Innenstadt unterwegs
- Ab dem 11. September und während einer Woche verwandelt die Greenpeace-Regionalgruppe Zürich den Klimapavillon am Werdemühleplatz in einen Bankschalter