Am 20. Januar war der «Penguin Awareness Day». Anlässlich dieses Tages macht Greenpeace auf die schrumpfende Pinguin-Population aufmerksam. Die liebenswerten Watscheltiere sind bedroht – genau wie ihr Zuhause, die raue Antarktis am Südpol unseres Planeten.

Die Klimakrise, industrielle Fischerei und Mikroplastik setzen den antarktischen Bewohnern zu. Die Erderhitzung gefährdet die antarktische Halbinsel besonders, da sie das ewige Eis zum Schmelzen bringt. Jährlich fliessen unfassbare 141 Gigatonnen an Eis ab – das ist dreimal die Wassermenge des Bodensees. Zusätzlich erwärmt sich der Ozean auf der Westseite der Antarktischen Halbinsel dramatisch. Laut einer Studie der Ohio State University ist die Temperatur des Meerwassers von 1958 bis 2010 um 2,4 Grad angestiegen. Dieser ungewöhnliche Anstieg führt zu immer mehr Regen- statt Schneefällen.

Krill

Laut einer aktuellen wissenschaftlichen Studie wandert Krill – also kleine Krebstierchen – immer mehr zu den Polen ab. Die britischen WissenschaftlerInnen machen die Klimakrise und die damit verbundene Meereserwärmung dafür verantwortlich. Die kleinen Krebse haben eine sehr geringe Temperaturtoleranz und können deshalb bei wärmeren Wassertemperaturen nicht mehr überleben.
Zusätzlich schmilzt das Eis der Antarktis immer schneller – und auch das stellt den Krill vor ein Problem: Seine Larven und Jungtiere verlieren somit ihre Nahrungsgrundlage, Eisalgen, die direkt unter dem Eis leben. Der Krill ist für viele Tiere der Antarktis die Nahrungsgrundlage – so auch von Pinguinen. Verändert sich sein Bestand, beeinflusst das also das gesamte Ökosystem der Antarktis.

Adeliepinguine

Adeliepinguine ernähren sich von Krill und sind deshalb besonders durch die Klimakrise bedroht. Doch damit nicht genug – weiter steigende Temperaturen sind auch für den Nachwuchs von Pinguinen potenziell gefährlich. Vermehrter Regen und schneller schmelzender Schnee verursachen Pfützen. Bauen die Pinguine ihre Nistplätze auf dem Boden, liegen die Eier dadurch im Wasser – das überlebt nicht jedes Gelege. Und auch für die Küken ist das Wasser gefährlich. Die Pinguinkinder haben noch keine wasserfesten Federn, werden nass und sterben als Folge häufig an Unterkühlung.

Kaiserpinguine

Auch an den Kaiserpinguinen geht die drastische Klimaveränderung nicht spurlos vorbei. Sie ernähren sich einerseits von Krill, andererseits von Tintenfischen und Fischen, die vom Krill abhängig sind. Das Wegschmelzen von Packeis bedroht also wie bei den Adeliepinguinen die Nahrungsgrundlage der Kaiserpinguine. WissenschaftlerInnen prognostizierten Ende 2019, dass bis 2100 80% aller Kaiserpinguin-Kolonien ausradiert sein könnten – wenn die Klimaerhitzung so weitergeht! Das würde wiederum zu einem langfristigen Kollaps der Spezies und damit zum Aussterben der Kaiserpinguine führen.

Humboldtpinguine

Humboldtpinguine leben an der Pazifikküste Südamerikas. Damit sind sie die am weitesten im Norden vorkommende Pinguinart. Durch das Wetterphänomen El-Niño gerät der Humboldtpinguin immer mehr in Bedrängnis. Diese unregelmässigen Strömungsänderungen im Pazifik werden durch die Klimakrise viel häufiger – und dadurch verändern sich die Wanderrouten von Fischschwärmen. Für Humboldtpinguine ist das eine existenzielle Bedrohung, denn Fische bilden die Nahrungsgrundlage der Pinguine.

Greenpeace: unermüdlicher Einsatz für die Pinguine

Greenpeace setzt sich seit Jahren für die flauschigen Polarbewohner ein. Die Umweltschutzorganisation kämpft unermüdlich für Meeresschutzgebiete und bietet der Industrie die Stirn, die die Rohstoffe der Antarktis ausbeuten möchte. Genauso stellt sich Greenpeace industriellen Fischereiflotten in den Weg, damit Pinguine mit den Fischern nicht um die Nahrung konkurrieren müssen. Und auch im Kampf gegen die Klimakrise gibt Greenpeace seit Jahrzehnten den Ton an. Denn nur mit einem intakten Klima können kälteangepasste Erdenbewohner, wie Pinguine, überleben.

«Die Klimakrise trifft die hoch spezialisierten Pinguine in der Antarktis besonders hart. Drastischer Temperaturanstieg lässt ihre Heimat schmelzen, Nahrungsquellen versiegen und ganze Kolonien zusammenbrechen. Wollen wir die Pinguine retten, müssen wir die Klimakrise bekämpfen!»

Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich