Wir erleben gerade den Beginn der Klimakrise sowie gemäss WissenschafterInnen das «sechste Massenaussterben». Wir stehen alle in der Pflicht, die Treibhausgasemissionen und die Zerstörung der Ökosysteme rasch und entschieden zu reduzieren. Gerade Hochschulen müssen mit gutem Beispiel vorangehen, wenn sie ihre eigene Forschung ernst nehmen und der Gesellschaft Wege in eine nachhaltige Zukunft aufzeigen wollen.
Das Essen nicht vergessen
Ein Thema das dabei oft vergessen geht, ist die Ernährung. Der IPCC Report on Land Use1 hat jedoch aufgezeigt, dass diese unter Berücksichtigung der Lebensmittelproduktion, des Transports, der Verarbeitung, der Lagerung und der Verpackung – zwischen 21% und 37% der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmacht. Überproportional belastend sind dabei Fleisch und Milch. Um die Umwelt und das Klima zu schützen, ist es unerlässlich, den Anteil Lebensmittel tierischen Ursprungs sowie den Foodwaste zu reduzieren. Dank der Arbeit der EAT-Lancet-Kommission2 liegen mit der «Planetary Health Diet» Empfehlungen vor, wie eine gesundheitlich optimale und nachhaltige Ernährung umgesetzt werden kann. In einem offenen Brief3 haben über 200 WissenschafterInnen kürzlich gefordert, die Produktion sowie den Konsum tierischer Produkte rasch zu senken.
In den letzten Monaten wurden neun Petitionen gerichtet an mehrere Hochschulen in der Schweiz auf der Plattform Peoplepower.ch lanciert, welche einen raschen Ausbau der pflanzlichen Ernährung in den Mensen fordern. 3’000 Menschen haben diese unterzeichnet, heute lassen wir die Forderungen sowie die Unterschriften den neun Hochschulen zukommen.
Pflanzlich, bio & fein soll’s sein
Wir fordern die Schweizer Hochschulen auf, sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten für eine nachhaltige Ernährung einzusetzen und von den beauftragten Catering-Unternehmen ein den globalen Herausforderungen angemessenes Angebot zu verlangen. Zentral sind dabei:
- Mehrheitlich pflanzliche Mahlzeiten, die abwechslungsreich sind, kulinarisch überzeugen und dem aktuellen Gesundheitswissen entsprechen.
- Verwendung saisonaler, wenn möglich regionaler und biologisch angebauter Zutaten.
- Vermeidung von Foodwaste.
1 www.ipcc.ch/srccl/chapter/summary-for-policymakers/
2 www.eatforum.org/content/uploads/2019/07/EAT-Lancet_Commission_Summary_Report.pdf
3 www.scientists4lessmeat.org/