Unsere Kampagnen dauern manchmal Jahre oder sogar Jahrzehnte. Nicht jeden Tag können wir einen Kampagnen-Erfolg vermelden. Wenn es wie heute sogar deren drei sind, ist das ein Grund zum Feiern. Deutlich wird zudem einmal mehr, dass Hartnäckigkeit belohnt wird.
Um als Umweltorganisation erfolgreich zu sein, braucht es einen langen Atem. Und die Mentalität eines Stehauf-Männchens. Manchmal geht man einen Schritt vorwärts – und dann gleich wieder zwei zurück. Unsere Kampagnen sind hin und wieder mit Rückschlägen verbunden, dauern Jahre oder gar Jahrzehnte. Doch zeigt sich immer wieder: Hartnäckigkeit und Geduld lohnen sich. Gerade heute wissen wir, warum wir unsere Arbeit tun; gleich drei Erfolge aufs Mal können wir vermelden:
Erfolg 1: Abfuhr für Total
Brasilien verweigert dem französischen Ölkonzern die Erlaubnis für Bohrungen im Mündungsgebiet des Amazonas-Regenwaldes. Dort hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein einzigartiges artenreiches Korallenriff entdeckt, das in derart trüben Gewässern nicht für möglich gehalten wurde. Totals Pläne waren hochriskant, hätten das ganze Riff und viele Tiere unmittelbar bedroht. Wir arbeiteten drei Jahre lang intensiv daran, dies zu verhindern: mit vielen Gesprächen, zähen Verhandlungsrunden und gross angelegten wissenschaftlichen Schiffstouren. Bei einer war der Bieler Arzt Jérôme Tschudi als Schiffsarzt und Crew-Mitglied mit an Bord.
Erfolg 2: Durchbruch in Indonesien
Der weltgrösste Palmöl-Händler und Nestlé-Lieferant Wilmar (fast die Hälfte des weltweit gehandelten Palmöls) hat unseren Fachleuten in Indonesien nach jahrelanger Kampagne endlich einen detaillierten Massnahmenplan vorgelegt, der die Kontrolle seiner Lieferanten und Transparenz bezüglich Herkunft des Palmöls vorsieht. Das verschafft den Orang-Utans eine Verschnaufpause und stoppt hoffentlich endlich die Abholzung für Palmöl. Wir werden genau beobachten, ob Wilmar Wort hält.
Erfolg 3: Marschhalt im Kongo-Becken
Der Singapurer Kautschuk-Konzern Halcyon Agri willigt nach einer hartnäckigen Kampagne von Greenpeace Afrika – ein von Greenpeace Schweiz mitfinanziertes Büro – ein, seine Waldrodungen in einem bestimmten Konzessionsgebiet im Süden Kameruns auszusetzen.
«Alleine geht’s nicht»
Jérôme Tschudi, Bieler Arzt und Chirurg, war im Rahmen einer wissenschaftlichen Expedition zur Untersuchung des Amazonas-Korallenriffs an Bord des Greenpeace-Schiffes Arctic Sunrise. Er sagt: «Viele von uns wehren sich. Alleine sind wir machtlos. Mit Greenpeace hört man unsere Stimme weltweit. Kooperation ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Kooperation mit lokalen Fischern und Behörden zum Schutz gegen illegalen industriellen Fischfang, gegen die Plünderung und Zerstörung der Regenwälder, gegen die Eröffnung neuer Ölquellen und dadurch gegen ein weiteres Anheizen des Klimawandels. Kooperation selbstverständlich auch mit anderen Umweltschutzorganisationen für mehr Gerechtigkeit. Ich habe einzigartige Persönlichkeiten kennengelernt. Sie sind weltoffen, mitfühlend, tolerant, zeigen Einsatz- und Opferbereitschaft und leben bescheiden. Allen gemeinsam ist die Vision von einer gerechten Welt. Diese Werte leben sie und übernehmen Verantwortung für ihre Kinder und Kindeskinder. Niemand ist perfekt, aber wir können daran arbeiten.»
Unsere Unabhängigkeit macht den Unterschied
Greenpeace nimmt kein Geld von politischen Parteien, Regierungen, Kapitalgesellschaften, wirtschaftlichen Interessengruppen oder multinationalen Einrichtungen wie der UNO oder der EU an. Das unterscheidet Greenpeace ganz besonders von vielen anderen Organisationen. Nur wer auch wirtschaftlich unabhängig ist, kann sich mit den Grossen und Mächtigen anlegen. Die Arbeit von Greenpeace wird von Millionen Menschen auf der Welt finanziert. Die vielen Förderer und kleinen Einzelspenden sind das finanzielle Rückgrat der Organisation. Ohne sie könnte Greenpeace nicht so stark und wirksam gegen die Probleme auf unserer Welt vorgehen. Zusammen mit Tausenden von Menschen, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich, also freiwillig mit Greenpeace engagieren, machen die Spenden von Privatpersonen und Stiftungen die erfolgreiche Greenpeace-Arbeit überhaupt erst möglich!
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