Vor uns liegt eine Woche der Wahrheit: Heute beginnt die Konferenz des Weltklimarats International Panel of Climate Change (IPCC) in Incheon in Südkorea. Die TeilnehmerInnen bereiten die Veröffentlichung des Sonderberichts «1,5 °C globale Erwärmung» vor.
Der Bericht wird aufzeigen, wie dringend Regierungen und Unternehmen aus fossilen Energieträgern aussteigen, Wälder schützen und wiederaufbauen müssen und wie unsere landwirtschaftliche Produktion zu ändern ist, um das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Ziel noch erreichen zu können: Die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius halten. Es wird kein Aufruf zur Entspannung sein, sondern zu schnelleren und konsequenteren Massnahmen!
Kann man da nicht den Mut und die Hoffnung verlieren? Ein IPCC-Bericht und eine Klimakonferenz nach der anderen und doch kein Wandel? Die Regierungen und Unternehmen reden, übernehmen keine Verantwortung und verschieben mögliche Massnahmen von der langen Bank auf den runden Tisch – nur um nicht handeln zu müssen.
Doch statt die Hoffnung zu verlieren – lasst die Hoffnung unsere Kraft für Veränderung sein. Meine Hoffnung wird jeden Tag genährt durch Menschen, die sich für den Klimaschutz engagieren, durch Bewegungen, die entstehen, und durch kleine und grosse Schritte, die wir bei Regierungen und Unternehmen erreichen.
Wir müssen unseren Blick dazu nicht in die Ferne richten. Hier bei uns in der Schweiz gibt es gute Gründe für unsere Hoffnung:
Unsere Schweizer Klimabewegung wächst. Erst kürzlich haben Bürgerinnen und Bürger aus den verschiedensten Bereichen den Verein Klimaschutz Schweiz auf dem Steingletscher gegründet. Es sind Leute aus der Wald-, Land- und Wasserwirtschaft, aus der Forschung zu Naturgefahren, Schnee und Gletschern, aus dem Tourismus, aus den Berggebieten, dem Wintersport und aus Gesundheitsberufen. Sie wollen eine Volksinitiative lancieren und in der Bundesverfassung verankern, dass die Schweiz bis spätestens 2050 aus der Nutzung fossiler Energie aussteigt.
Der Bundesrat und die Bundesverwaltung stehen durch die Klimaklage von über 1000 Klimaseniorinnen auf dem Prüfstand. Mit ihrer Klage sind die Frauen ein weltweites Vorbild, und immer mehr Menschen klagen gegen die Verletzung und Missachtung ihrer Menschenrechte, weil ihre Regierungen ungenügenden Klimaschutz betreiben.
Wichtige Akteure des Finanzplatzes Schweiz erkennen die Zeichen der Zeit: Der Rückversicherer SwissRe schliesst Unternehmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle machen, von ihren Versicherungsdienstleistungen aus.
Deshalb lasst uns gemeinsam hoffen und kraftvoll handeln! Jede und jeder kann mithelfen, die Klimabewegung sichtbarer und wirkungsvoller werden zu lassen.
Kommt mit mir an den Marche pour le Climat in Genf vom Samstag, 13. Oktober 2018.