Weniger Pestizide und mehr ökologische Landwirtschaft: Mit diesem Ziel unterstützt Greenpeace Schweiz zusammen mit anderen Umweltorganisationen den neuen Verfassungsartikel über die Ernährungssicherheit, der am 24. September zur Abstimmung gelangt. Hier das Wichtigste in Kürze.
Worüber wir abstimmen
Am 24. September 2017 stimmen Volk und Stände über den Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für Ernährungssicherheit» ab, die vom Bauernverband lanciert worden war. Der neue Artikel 104a der Bundesverfassung soll die Weiterentwicklung der aktuellen Landwirtschaftspolitik unterstützen und die Bemühungen für eine ökologische und standortangepasste Landwirtschaft stärken.
Hinter der ursprünglichen Volksinitiative stand noch klar die Absicht, die Produktion von Lebensmitteln in der Schweiz zu intensivieren und so die konventionelle Landwirtschaft zu stärken. Diese Absicht wäre angesichts der offensichtlichen ökologischen Defizite der Schweizer Lebensmittelproduktion nicht zu verantworten gewesen. Der Gegenvorschlag ist hingegen ein ausgewogener Kompromiss, der in Richtung einer ökologischeren Landwirtschaft zielt.
Weshalb die Vorlage ein Ja verdient
Im Text der Vorlage werden drei Aussagen gemacht, welche klar für mehr Ökologie stehen:
• Die Sicherung der Grundlagen, insbesondere des Kulturlandes: Hier wird klar gesagt, dass der heutige Bodenverschleiss nicht weitergehen kann. Es braucht eine Redimensionierung zu grosser Bauzonen, eine klare Trennung von Bau- und Kulturland, eine ökologische Verdichtung in den Zentren und einen Stopp industrieller Masthallen, die nur durch den massiven Import von Tierfutter möglich sind.
• Eine standortangepasste und ressourceneffiziente Lebensmittelproduktion: Standortangepasste Landwirtschaft heisst, die lokal vorhandenen Ressourcen zu nutzen, angepasste Sorten anzubauen sowie den Dünger- und Pestizideinsatz zu reduzieren.
• Der ressourcenschonende Umgang mit Lebensmitteln: Dies ist ein Aufruf, Food Waste in der Schweiz anzugehen und die Menge der weggeworfenen Lebensmittel zu reduzieren.
Und was kommst nach der Abstimmung?
Ein Verfassungsartikel alleine ändert natürlich noch gar nichts. Wichtig ist nach der Abstimmung, dass die Schweizer Landwirtschaftspolitik zügig ökologisiert wird. Das heisst:
• Eine klare Reduktion des Pestizideinsatzes und des Kunstdüngers.
• Verbindliche Massnahmen zur Förderung der Biodiversität.
• Ein Kulturlandschutz welcher diesen Namen verdient.
• Produktepreise welche den Bauern ein faires Einkommen ermöglichen.
Weitere Informationen hier: http://www.oekologische-landwirtschaft.ch/