Am 29. April ist Donald Trump seit 100 Tagen im Amt: Weltweit – unter anderem in Genf – gehen Tausende von Menschen für den Klimaschutz auf die Strasse. Die Zuversicht bleibt gross, dass der globale Widerstand mächtiger ist als der US-Präsident und die Lobby der fossilen Energien.
Trumps bisherige Umweltbilanz ist verheerend, wie die von Greenpeace Schweiz verfasste Chronologie aufzeigt. Die tatsächlichen Folgen der bisher erlassenen Dekrete und Erlasse Trumps sind allerdings schwierig abzuschätzen. Der US-Präsident kann bestehende Gesetze nicht einfach per Dekret abschaffen. Es ist mit Klagen zu rechnen, die gewisse seiner Vorhaben über Jahre hinweg verzögern könnten. Dazu kommt, dass die Republikaner auch ihre Mehrheit im Kongress verlieren könnten und viele Staaten, Gemeinden und Unternehmen beim Klimaschutz selbständig vorwärts machen.
«Den politischen Tornado in Form eines Ausstiegs aus dem internationalen Pariser Klima-Abkommen hat Trump noch nicht gewagt», sagt der Klimaexperte von Greenpeace Schweiz, Georg Klingler. Ob es soweit kommt oder die USA das Abkommen hinter den Kulissen torpedieren, werde sich demnächst und voraussichtlich vor dem G7-Gipfel in Italien Ende Mai zeigen. Wie dem auch sei: «Der Klimavertrag von Paris bleibt in Kraft und es liegt an uns allen, ihn umzusetzen», so Georg Klingler: «Unser Trumpf sind alle KlimaschützerInnen, die dem Klimachaos Widerstand leisten.»
Zum Beispiel:
Klimaseniorinnen, die gegen den Bund für mehr Klimaschutz klagen;
AktivistInnen, die im Januar vor dem Weissen Haus auf einem Kran geklettert sind, um einen grossen Banner anzubringen;
Sioux-Frauen, die gegen die Beteiligung der Credit Suisse und anderer Banken an der Dakota-Access-Pipeline protestieren;
Persönlichkeiten, die gegen die fossile Investitionen der Schweizerischen Nationalbank eine Petition lancieren;
Schülerinnen, die auf dem Schulhaus eine Solaranlage bauen.
Wir alle, wenn wir einen Beitrag für die Energiewende leisten, sei es an der Urne oder beim Stromsparen.