Unabhängige Forscher an Bord des Greenpeace-Schiffes Arctic Sunrise haben am Mittwoch eine dramatische Entdeckung gemacht: Der Kangerdlugssuaq-Gletscher an der ostgrönländischen Küste hat seine Fliessgeschwindigkeit innerhalb eines Jahrzehnts fast verdreifacht. Ein Vergleich mit Satellitenaufnahmen ergab für das Jahr 1996 eine Geschwindigkeit von fünf Kilometern im Jahr. Mittlerweile sind es fast 14 Kilometer – ein Anstieg, der deutlicher als erwartet auf eine Klimaerwärmung hinweist.
Der Kangerdlugssuaq gehört zu den Gletschern, die Eis vom grönländischen Inlandeisschild zum Meer transportieren. Vier Prozent dieses Inlandeises fliessen mit ihm zur Küste. Wenn der Gletscher dort kalbt, das heisst Teile der Gletscherzunge abbrechen, entstehen Eisberge, die mehrere Kilometer lang sind. Die Eisberge wandern, schmelzen schliesslich und lassen den Meeresspiegel ansteigen.