Mit diesem Netz könnte man einen mehrstöckigen Häuserblock einpacken: 70 Meter breit, 15 Meter hoch und 40 Meter lang – ein typisches Grundschleppnetz der kleineren Art. Am Montag wurden die Mitglieder der Arbeitsgruppe des EU-Rates zum Thema Hochsee-Grundschleppnetzfischerei in Brüssel damit an ihre Verantwortung erinnert. Greenpeace-Aktivisten hatten es vor dem Gebäude der Europäischen Kommission errichtet, um so auf die sinnlose Zerstörung der Tiefsee aufmerksam zu machen.
Brüssel/Zürich. Mit einem Grundschleppnetz wird
der Meeresboden regelrecht umgepflügt. Nach dem ein Netz vorbeizog,
bleibt nur noch eine öde Wüste zurück. Deshalb sind die
EU-Mitgliedsländern aufgefordert, die Zerstörung der Tiefsee zu
stoppen. Eine Forderung, die von vielen Menschen unterstützt wird:
So haben Greenpeace-Aktivisten 65.000 gesammelte Unterschriften für
die Arbeitgruppe überreicht.
«Verantwortung dafür tragen alle EU-Länder,
allen voran Fischfangnationen wie Spanien. Ein Moratorium, ein
Sofortverbot der Grundschleppnetzfischerei auf der hohen See, ist
die einzige Chance, das Leben dort unten für die Menschheit zu
erhalten,» Greenpeace-Meeresbiologin Iris Menn. «Seit zwei Jahren
versprechen die Europäischen Regierungen zu handeln, doch nichts
passiert.»