Seit Jahren hat Japan versucht, die Internationale Walfangkommission (IWC) zu dominieren, um das Walfangmoratorium zu kippen und Wale weltweit zu kommerziellen Zwecken töten zu dürfen. Die Gegner des Walfangs konnten das bislang verhindern. Doch in diesem Jahr setzten sich die Japaner erstmals gegen die Anti-Walfangnationen durch.
Zürich. Seit Jahren kauft Japan die Stimmen
armer afrikanischer, karibischer und pazifischer Länder, damit
diese in die IWC eintreten und anschliessend ihre Stimme für den
Walfang abgeben. Die Abstimmungsergebnisse in der IWC wurden
deshalb von Jahr zu Jahr knapper. Jetzt ist es der japanischen
Delegation im Karibikstaat St. Kitts und Nevis gelungen, das Lager
der Walschützer zu überstimmen.
«Das ist ein rabenschwarzer Tag für die Wale und für den
Meeresschutz», sagt Greenpeace-Walexpertin Stefanie Werner. «Und
ein Weckruf an alle Nationen, die sich für den Schutz der Wale
engagieren. Vor 20 Jahren wurden die Wale nach dem masslosen
Schlachten des letzten Jahrhunderts endlich unter Schutz gestellt.
Da war es für viele Arten schon fast zu spät.»