Mit dem Greenpeace-Flagschiff «Rainbow Warrior» haben Greenpeace-Aktivisten heute in den frühen Morgenstunden 65 Kilometer südlich der italienischen Insel Ponza einen illegalen Treibnetzfischer aufgebracht und mehrere hundert Meter seines Netzes konfisziert.
Zürich/Ligurisches Meer. Das von Greenpeace
eingebrachte Treibnetz ist acht Kilometer lang und zwölf Meter
tief. «Treibnetze sind illegal», sagt Yves Zenger von Greenpeace
Schweiz. «Es ist skandalös, dass die italienische Regierung und die
europäische Gemeinschaft nicht dazu in der Lage sind, ihre eigenen
Verbote durchzusetzen.»
Die europäische Gemeinschaft brauchte sechs Jahre um das
Treibnetzverbot der Vereinten Nationen von 1992 zu akzeptieren und
weitere vier Jahre um es rechtsverbindlich zu machen. Greenpeace
hatte bereits in den neunziger Jahren gegen diese lebensverachtende
Fischereipraxis mobil gemacht. Doch trotz der folgenden politischen
Lippenbekentnisse sind heute, 14 Jahre nach dem Verbot über 400
Treibnetzfischerboote im Mittelmeer im Einsatz. Die EU schaut
tatenlos zu. Der Beifang in den Treibnetzen ist enorm: Noch immer
sterben darin unzählige Delfine, Haie oder Meeresvögel.