Mit Volldampf ist am Donnerstag ein potenzieller Piratenfischer den kiribatischen Beamten, die an Bord des Greepeace-Schiffes Esperanza waren, entwischt. Die «Dongwon 117», die zu einer Flotte koreanischer Industriefischer im Westpazifik gehört, flüchtete in internationale Gewässer – trotz der über Funk gegebenen Anordnung, umzukehren. Das Schiff sollte auf die Ankunft eines kiribatischen Patrouillenbootes warten, das die «Dongwon 117» in einen Hafen geleiten sollte. Dort wollten die Fischereibehörde des Inselstaates Schiff und Ladung genauer unter die Lupe nehmen.
Zürich. So ein Verhalten ist äusserst suspekt,
sagt Lagi Toribau, Greenpeace-Meeresexperte an Bord der Esperanza.
Sich über behördliche Anweisungen hinwegzusetzen, ist ein typisches
Vorgehen von illegalen Fischern. Sie räubern die Meere aus und
schaden den Menschen vor Ort. Wir rufen alle Pazifikstaaten auf,
wachsam zu sein und die verdächtigen Piratenfischer im Auge zu
behalten.
Bekannt ist, dass die «Dongwon» seit über einem Jahr auf See
ist. Während dieser Zeit ist sie kein einziges Mal der
Verpflichtung nachgekommen, ihre Fänge offiziell zu deklarieren. So
lässt sich verschleiern, was für und wie viel Fisch aus dem Meer
geholt wurde. Greenpeace fordert von der Fischereikommission für
den westlichen und Zentralpazifik – zu der auch Korea gehört –
sowie von der Regierung in Seoul die «Dongwon» sofort aus den
Zulassungsregistern zu streichen.