In einer alten Walfangstation, etwa 1,5 Autostunden von Reykjavik entfernt, ist am Sonntagmorgen der erste getötete Finnwal angelandet worden. Kaum hatte der isländische Fischereiminister Einar Kristinn Gudfinnsson vergangene Woche die Rückkehr seines Landes zum kommerziellen Walfang angekündigt, setzten die Isländer ihr Vorhaben in die Tat um. Auch internationale Kritik konnte nicht verhindern, dass die stark gefährdeten Finnwale zum Abschuss frei gegeben wurden.


© Ragnar Axelsson / Greenpeace

Zürich. «Kommerzieller Walfang ist die sinnlose
Verschwendung geschützten Lebens, für die es heute weder eine
ökonomische noch eine wissenschaftliche Rechtfertigung gibt», sagt
Stefanie Werner, Walexpertin bei Greenpeace Deutschland. «Der erste
getötete, rund 20 Meter lange Finnwal gehört zu einer bedrohten
Art. Daher ist die Behauptung völlig lächerlich, kommerzieller
Walfang sei nachhaltig. Zudem verfügt Island – ebenso wie die
beiden anderen Walfangnationen Norwegen und Japan – über keine
internationale und kaum eine nationale Nachfrage für ihr
Walfleisch.»