Japan verzichtet vorübergehend auf die Buckelwal-Jagd. Der überraschende Entscheid erfolgt auf Grund des Drucks Australiens.
«Die Jagd auf die Meeressäuger wird während der
Gespräche über eine Reform der Internationalen Walfangkommission
eingestellt», gab Regierungssprecher Nobutaka Machimura bekannt. Am
Fang von anderen Walarten werde Japan aber zu Forschungszwecken
festhalten. Es ist davon auszugehen, dass die Gespräche ein oder
zwei Jahre dauern werden.
Die Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund des starken Drucks
der neuen australischen Regierung auf Japan, die Jagd auf Wale
einzustellen. Buckel- sowie Finnwale sind auf der Roten Liste der
bedrohten Tierarten als gefährdet, beziehungsweise verletzlich
verzeichnet. Australien hatte unlängst angekündigt, die kürzlich in
die Antarktis ausgelaufene japanische Walfangflotte von einem
Schiff und aus der Luft beobachten zu lassen.
Die Buckelwale gehören mit einer Länge von bis zu 15 Metern zu
den grössten Tieren, die auf unserem Planeten leben. Die Lungen der
bis zu 30 Tonnen schweren Meeressäuger erreichen die Grösse eines
Kleinwagens und das Herz kann bis zu 220 Kilogramm wiegen. Ihre
Luftsprünge sind beliebte Fotosujets, ihre Gesänge findet man in
jedem grösseren CD-Laden. Die Laute der männliche Buckelwale sind
die längsten und vielfältigsten im gesamten Tierreich.
Die Gefahr für die Buckelwale ist vorläufig gebannt. Nicht
jedoch für die 850 Zwergwale und 50 Finnwale, die Japan in den
nächsten Wochen im Südpolarmeer töten will.
Das Greenpeace-Schiff MY Esperanza hat deshalb von Neuseeland
aus die Verfolgung der japanischen Walfänger um das Fabrikschiff
Nisshin Maru aufgenommen. Ziel ist es, möglichst viele Wale vor dem
Harpunieren zu retten. Die deutsche Aktivistin Regine Frerichs
berichtet regelmässig in ihrem Blog «Zwischen
Walen und Harpunen» von der Situation auf dem Schiff.
» Japans Walfänger
unter australischer Beobachtung
Kontakt:
Greenpeace Medien, 044 447 41 11