Im Walschutzgebiet der Antarktis steigt die Spannung. Das japanische Fabrikschiff «Nisshin Maru» hat am Dienstag Treibstoff vom Begleitschiff «Oriental Bluebird» aufgenommen. Im Gegenzug wurde Walfleisch auf das Begleitschiff verladen. Japanische Jagdschiffe bedrängten Greenpeace-Schlauchboote, um die AktivistInnen am Filmen zu hindern.
Immer näher ist die «Oriental Bluebird» an die «Nisshin Maru» herangefahren. Für die Greenpeace-AktivistInnen im Schlauchboot wird es gefährlich. ©Greenpeace/Jiri Rezac
Hamburg/Zürich. Offensichtlich lassen sich die
Japaner bei ihrem Treiben nicht gern beobachten: Als
Greenpeace-AktivistInnen von Schlauchbooten aus das Umladen des
Walfleischs dokumentieren, nähern sich zwei ihrer harpunenbewehrten
Jagdschiffe. In engen Zirkeln umkreisen sie über eine Stunde lang
unsere Schlauchboote, kommen zum Teil bis auf wenige Meter
heran.
Dem Vorfall war morgens eine Greenpeace-Aktion
vorausgegangen. Eines der Greenpeace-Schlauchboote war zwischen die
«Nisshin Maru» und die «Oriental Bluebird» gefahren. Eine halbe
Stunde lang konnten die Aktivisten das Betanken verzögern. Dann
mussten sie den Protest abbrechen. Das Risiko war zu groß.
Die «Oriental Bluebird» gehört offiziell nicht
zur japanischen Walfangflotte. De facto aber ist das unter
panamaischer Flagge fahrende Schiff für die Jäger unverzichtbar. Es
versorgt die Flotte mit Treibstoff und übernimmt das Fleisch der
getöteten Wale, um es nach Japan zu bringen.
Nach Artikel 8 der Internationalen Konvention
zur Regulierung des Walfangs (ICRW) braucht die «Oriental Bluebird»
eine Erlaubnis ihres Flaggenstaates Panama, um mit der japanischen
Flotte im Walschutzgebiet zu operieren. Diese Erlaubnis hat sie
nicht. Das Schiff ist illegal in der Antarktis unterwegs.
Mehr Bilder zu diesem
Vorfall auf greenpeace.de
Blog «Zwischen Walen
& Harpunen»