Es war mein erstes Mal. Verblüffend zart war ihre Haut, der Körper weder weich noch hart – geschmeidig! – und ihre Temperatur halbwarm, das heisst nicht so warm wie meine eigene Haut und doch nicht kühl. Irritierend, faszinierend. Diese Begegnung mit der Python, lautloser Stargast in der heutigen Sendung „Leben live“, war mein speziellstes Erlebnis dieses TV-Studioabends. Hinzu kam die sonderbare Information des Schlangenhalters, dass Schlangen keine Beziehung zu Menschen aufbauen können. Sie würden weder ihn als Besitzer noch als Futterbringer speziell beachten. Sie würden hingegen aufmerksam, sobald sie über ihre Zungen die Ratten riechen, die er ihnen als Nahrung bringt.

Es war mein erstes Mal. Verblüffend zart war ihre Haut, der Körper weder weich noch hart – geschmeidig! – und ihre Temperatur halbwarm, das heisst nicht so warm wie meine eigene Haut und doch nicht kühl. Irritierend, faszinierend. Diese Begegnung mit der Python, lautloser Stargast in der heutigen Sendung „Leben live“, war mein speziellstes Erlebnis dieses TV-Studioabends. Hinzu kam die sonderbare Information des Schlangenhalters, dass Schlangen keine Beziehung zu Menschen aufbauen können. Sie würden weder ihn als Besitzer noch als Futterbringer speziell beachten. Sie würden hingegen aufmerksam, sobald sie über ihre Zungen die Ratten riechen, die er ihnen als Nahrung bringt.

Neben mir sitzend, war Marc Walder der ärmste Kerl in der Sendung – und der mutigste.

Mit einer riesigen Abneigung gegen Schlangen versehen, war er alles andere als erfreut über diese unvorhergesehene Begegnung der sich windenden Art – und hielt tapfer durch. Nach der Sendung berührte er sie sogar, ganz vorsichtig.
Behutsamkeit, das wäre auch das Stichwort für unseren Umgang mit der Erde. Von welcher wir nur eine einzige haben – oder eben nicht. Wir haben oder besitzen sie definitiv nicht als Gebrauchsgegenstand sondern müssen uns bewusst sein, dass sie das seltsamste, wundersamste Kugelding ist, welches da im eiskalt rabenschwarzen Weltall schwebt, in der Fülle seiner Lebensvielfalt ein fragiles Zauberwesen.

  • Ein Planet voll glibbriger Schwebewesen, die leuchten und glimmen und auch dort noch leben, wo es zappenduster dunkel ist: in der Tiefsee. Mehr dazu in der gleichnamigen Ausstellung bis Mitte April im Naturhistorischen Museum in Basel.

Erschreckend aber, dass bereits 90% aller Raubfische (wie der Thunfisch, der Hai, der Kabeljau) bereits ausgerottet sind. Und 75% aller Fischbestände drohen zu kollabieren. Weil unsereiner hemmungslo Sushi und Fischstäbchen verdrückt.

  • Ein Planet voller Pythons und abertausend anderen Dschungelwesen, die in den Regenwäldern dieser Erde zuhause und noch lange nicht alle entdeckt, berührt und beschrieben sind.

Saublöd jedoch, dass bis in 40 Jahren 40% des Amazonas-Urwaldes abgeholzt sein werden, wenn unsereiner statt Ratten (wie die Python) weiterhin Rindfleisch aus Brasilien isst. Denn die dortigen Rinderherden werden mit Soja gefüttert, der auf Flächen wächst, die vor wenigen Jahren, Monaten, Tagen noch Urwald war. Und täglich abgeholzt wird, von Agro-Grosskonzernen wie Cargill, dem grössten Agromulti dieser Welt, den niemand kennt, weil er nur Futtermittel produziert doch keine Endprodukte.

Zum Glück gibt’s jedoch auch eine spezielle, weitere Art auf dieser Welt: die Greenpeacerinnen und Greenpeacer. Sie kämpfen für das überleben all dieser Wunder – und gegen die Verursacher all des lebensfeindlichen Plunders. Im Amazonas, in der Hafenstadt Santarem, blockierten Freiwillige im Frühling 2006 die illegal erstellte Verladestation von Cargill und zwangen diesen Konzern – und andere – so zum Verzicht auf den Kauf oder Anbau von Getreiden, die aus frisch abgeholztem Urwald stammen. Zumindest für 2 Jahre. Jetzt gilt es aus diesem Moratorium ein Durium zu machen.

Damit solche Erfolge, von beherzten Menschen auf der ganzen Welt den Mächtigen abgetrotzt, nicht Eintagsfliegen bleiben:

Ernähren Sie sich mit Lebensmitteln, die regional, saisonal und wenn immer möglich biologisch angebaut sind.

So einfach. Mehr braucht’s nicht an Ernährungsphilosophie.

Also fort mit Sushi und her mit Schweizer Süsswasserfischen. Und hin in die Basler Ausstellung «Tiefsee». Verzicht will ja belohnt sein.
Weg mit Rindsfilet aus Südamerika – und her mit einem Bio-Rindsplätzli aus dem Schweizer Berggebiet. Denn Fleischkonsum ist eigentlich nur dort OK, wo das Tier zuvor Gras und Heu verzehrte und nicht irgendein Kraftfutter, aus Getreide, welches besser direkt in unserem Magen landet, statt über einen Rindermagen kehrt zu machen.

Vorbild könnte Bettina Dieterle sein. Die Schauspielerin hat sich für „Leben live“ auf einen Monat ohne Fleisch, ohne Auto und Badewanne eingelassen. Mit soviel Courage kann’s nur wundervoll und spannend werden: das Leben, auch für die Python, und diese Kugel da, die uns behutsam durch den Himmel trägt.

Gute Nacht, du schwebendes Ding da draussen.

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