Heute hat ein Landwirt das Brotgetreide geerntet, das im März rund vierhundert Leute als Zeichen des Protests gegen das Freilandexperiment mit genmanipuliertem Weizen der ETH und Universität Zürich ausgesät haben. Mit dem heute geernteten Bio-Weizen planen Greenpeace, die Initiative „Zukunft Säen!“ sowie Leute aus der Region weitere Aktivitäten im nächsten Frühjahr, wenn das Gentech-Projekt weitergeführt werden sollte.
Zürich-Affoltern. Am 15. März, vor Beginn des
Gentech-Freilandexperiments der ETH und der Universität Zürich
hatten mehrere hundert Leute in Sichtweite des Gentech-Feldes einen
Acker mit Bio-Weizen besät. Damit setzten sie ein Zeichen für eine
gentechfreie selbstbestimmte Lebensmittelproduktion. Denn die
Gentech-Forscher testen im Freiland unnötigerweise
mehltauresistenten Gentech-Weizen. Die Entwicklung von
mehltauresistentem Gentech-Weizen ist für die Schweizer Landwirte
und LandwirtInnen kaum von Interesse. So ist zum Beispiel das beim
«Zukunft Säen!» verwendete Bio-Saatgut bereits resistent gegen die
Pilzerkrankung Mehltau. Das Gentech-Weizenprojekt dient in erster
Linie akademischem Selbstzweck.
Während der Forschungsversuch noch immer am Laufen ist, konnten
heute ein paar Tonnen Bio-Weizen geerntet werden. Das Erntegut soll
bei weiteren Aktivitäten für eine gentechfreie Landwirtschaft
gebraucht werden. Denn voraussichtlich im nächsten Frühjahr werden
die Forscher wahrscheinlich wieder Gentech-Weizen freisetzen.
Gentech-Pflanzen sind ein Risiko für Umwelt und Gesundheit. Wie
oft von Interessengruppen behauptet, werden Gentech-Pflanzen auch
nicht das Hungerproblem lösen. Zu diesem Schluss kam kürzlich der
UNO-Landwirtschaftsrat. Die teils schlechteren Ernteerträge von
Gentech-Pflanzen, die hauptsächlich in die Futtertröge von
Nutztieren wandern, verdeutlichen dies zusätzlich.