Die Umweltorganisation Greenpeace hat heute in Finnland ihr zugespielte Dokumente veröffentlicht. Sie belegen: Beim AKW-Bau in Olkiluoto/Finnland wurden grundlegende Sicherheitsstandards missachtet. Greenpeace fordert sofortigen Baustopp. Beim Reaktortypen handelt es sich um einen so genannten EPR (European Pressurized Water Reactor), mit dem wir es in der Schweiz im Falle eines AKW-Neubaus auch zu tun hätten.


Kletterer im Aufstieg auf den 100 Meter hohen Kran beim KKW in Olkiluoto. (C) Greenpeace

Der unabhängige Nuklear-Experte Helmut Hirsch
kommt in seiner Beurteilung der Greenpeace vorliegenden Dokumente
zum Schluss, dass die Sicherheitsverletzungen «ein klarer Fall von
schlechter Praxis und ein Hinweis auf eine schlechte
Sicherheitskultur» sind.

In erster Line handelt es sich um Verletzungen der
Sicherheitsstandards im Zusammenhang mit Schweissnähten, deren
möglicherweise schlechte Qualität die Dauerhaftigkeit der
Baustrukturen direkt beeinträchtigt. Gemäss Nuklear-Experte Hirsch
besteht Anlass zu ernsthafter Sorge, besonders auch bezüglich der
Sicherheitsrisiken im Falle von externen Ereignissen wie Erdebeben.
Alarmierend ist die Tatsache, dass offenbar bis heute kein
qualifiziertes Personal die Schweissarbeiten überwacht.