Mutlose Behörde drückt sich vor Deponie-Sanierungsentscheid


In einer Untersuchung des Trinkwassers hat Greennpeace die Verschmutzung durch Deponiechemikalien nachgewiesen. ©Greenpeace

Die Baselbieter Umweltbehörde stützt sich bei ihrer vorläufigen Beurteilung auf alte Untersuchungsberichte und will zwei Muttenzer Deponien minimal überwachen, nur eine sanieren. Dies, obwohl die letzten Erkenntnisse die Verschmutzung des Trinkwassers durch Deponie-Chemikalien stark untermauern. Am Verhandlungstisch will die Behörde mit der Basler Chemie doch noch nachhaltige Lösungen aushandeln.

Matthias Wüthrich, Altlasten-Experte von Greenpeace kritisiert die mutlose Haltung und den Nicht-Entscheid zu den Muttenzer Chemiemülldeponien: «Dieses Verhalten ist enttäuschend – das Amt für Umweltschutz (AUE BL) drückt sich um den klaren Sanierungsentscheid zugunsten eines nachhaltigen Trinkwasser-Schutzes in der Region Basel. Weitere Abklärungen und vor allem freiwillige Vereinbarungen mit Novartis, Ciba, Clariant und Syngenta sollen es nun richten – wessen Behörde ist dies eigentlich?»

Die Entscheidungsgrundlagen lägen vor, denn die Verschmutzung durch die auslaufenden Chemiemülldeponien Feldrebengrube, Margelacker und Rothausstrasse ist genügend klar belegt: 40 Chemikalien verschmutzen das Trinkwasser von über 200’000 Baslerinnen und Basler, den grössten Teil (38 Chemikalien) findet man auch im Grundwasser um die Deponien, die Hälfte sogar in Abfallproben direkt aus den Chemiemülldeponien. Die Altlastenverordnung schreibt vor: Eine Deponie muss saniert werden, wenn eine oder mehrere Chemikalien daraus das Trinkwasser verschmutzen. Den Behörden scheint der Schutz der Gesundheit der Bevölkerung nicht viel zu bedeuten.

Pressemitteilung vom 16. September 2008

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