Die Fruchtbarkeit von Mäusen, die mit einer gentechnisch veränderten Maissorte des US-Agromultis Monsanto gefüttert wurden, ist signifikant beeinträchtigt. Das sind die Ergebnisse einer heute vom österreichischen Gesundheitsministerium in Wien veröffentlichten Langzeit – Studie. Im Gegensatz zu Artgenossen, die mit herkömmlichem Mais gefüttert wurden, gebaren die Tiere weniger und schwächlichere Junge. Die Gentech-Pflanze NK603XMON810 soll auch in der Schweiz für den Konsum zugelassen werden. In der EU ist sie bereits auf dem Markt. Greenpeace fordert einen sofortigen Rückzug der bestehenden Bewilligungen und einen Zulassungsstopp für weitere gentechnisch veränderte Pflanzen in der Schweiz.


Kitzingen/Bayern, 31.3.2008 GP-Aktivisten protestieren gegen ersten kommerziellen Anbau von Gentech-Mais in Bayern. (c) Andreas Varnhorn/Greenpeace

«Die Diskussion um gentechnisch veränderte
Lebensmittel bekommt ab heute eine neue, schreckliche Dimension.
Was sich im Tierversuch abzeichnet, kann unter Umständen auch für
den Menschen gelten. Man stelle sich vor, dass Paare ihren
Kinderwunsch begraben müssen, weil sie durch den Verzehr
gentechnisch veränderter Lebensmittel unfruchtbar wurden», warnt
Marianne Künzle, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.  «Zudem stellt
sich die Frage, ob der Hersteller der Maissorte, der
Gentech-Konzern Monsanto, von der Gefahr wusste und wie es in der
EU bereits zu einer Zulassung kommen konnte», so Künzle.

«Das Bundesamt für Gesundheit muss jetzt
handeln: Alle bisher zugelassenen Gentech-Pflanzen müssen vom Markt
genommen werden! Bei der Sicherheit unserer Nahrungsmittel darf es
kein Pardon geben», fordert Künzle abschliessend.

Greenpeace hat heute das Bundesamt für
Gesundheit um eine Stellungnahme angefragt. Die Umweltorganisation
erwartet von den Schweizer Behörden einen sofortigen Rückzug der
bestehenden Bewilligungen und einen Zulassungsstopp für weitere
gentechnisch veränderte Pflanzen, um die Gesundheit von Mensch und
Tier nicht zu gefährden.

Pressemeldung vom 11. November
2008