Greenpeace protestiert beim Japanischen Botschafter gegen die Zensur von Walfleisch-Verkaufszahlen


Junichi Sato, einer der beiden angeklagten Greenpeace-Mitarbeiter, zeigt an der heutigen Pressekonferenz in Tokyo eine der von der japanischen Fischereibehörde zensierte Walfleischstatistik.

Greenpeace reicht heute gegen die Zensur-Massnahmen der japanischen Regierung Beschwerde ein, und verlangt die vollständige Offenlegung von Dokumenten, die den privaten Verkauf von Walfleisch aus dem staatlichen, mit Steuergeldern finanzierten «Forschungsprogramm» detailliert belegen.

Greenpeace wollte diese gemäss japanischem Recht öffentlich einzusehenden Akten zur Verteidigung der beiden Walschützer Junichi Sato und Toru Suzuki verwenden, doch die Verkaufsbelege wurden von der japanischen Fischereibehörde  zur totalen Unkenntlichkeit eingeschwärzt.

Die beiden Greenpeace-Aktivisten Junichi und Toru deckten im letzten Sommer einen gewaltigen Skandal um von Bord eines japanischen «Forschungsschiffes» geschmuggeltes Walfleisch auf.

Seit 1986 gibt es ein internationales Walfangmoratorium. Um trotzdem weiter Wale töten zu können, jagt Japan seitdem unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Der Nutzen des sogenannten wissenschaftlichen Walfangs der Japaner ist jedoch mehr als fragwürdig. Zumal, wenn das Walfleisch in dunkle Kanäle verschwindet, wie die Greenpeacer bewiesen haben.

Doch statt gegen den illegalen Walfleischhandel ging die japanische Justiz  gegen die beiden Umweltschützer vor und nahm sie für  vier Wochen in Haft. Seitdem müssen sie strenge Auflagen erfüllen, die nicht nur ihre Freiheit massiv einschränken, sondern sie auch daran hindert, ihre Arbeit bei Greenpeace fortzusetzen.

In Aomori, einer kleinen Hafenstadt im Norden Japans, läuft derzeit das Verfahren gegen die beiden. Den Walschützern drohen bis zu zehn Jahre Haft. Es ist offensichtlich, dass dieser Prozess politisch motiviert ist, und dass damit nicht nur der Widerstand gegen das fragwürdige  Walfangprogramm gebrochen, sondern auch die Aufmerksamkeit der japanischen Bürger und der Medien vom eigentlichen Skandal weggelenkt werden soll – vom mit Steuergeldern finanzierten Walfangprogramm der japanischen Regierung und der illegalen privaten Vermarktung des Walfleischs. Die Hauptverhandlung wird für Ende Juni erwartet.

Auch in der Schweiz wird Greenpeace heute bei der japanischen Botschaft vorstellig  und hinterlegt einen offiziellen Protest.

Zeigen auch Sie der japanischen Regierung, dass unsere japanischen Aktivisten keine Verbrechen begangen haben. Genauso wenig wie all die Tausenden von  Menschen, die eine Petition unterzeichnet haben, ein Banner gemacht oder Greenpeace mit einer Spende unterstützt haben und so ihren Teil gegen den Walfang im Südpolarmeer beigetragen haben.

Unterschreiben auch Sie die Petition «Wenn Walschutz ein Verbrechen ist, dann verhaften Sie auch mich» und unterstützen Sie unsere japanischen Aktivisten. Sie müssen nur Ihren vollständigen Namen und Ihr Heimatland eingeben und unter «sign petition» abschicken.

>> Online-Protest: Arrest us.

>> Greenpeace Report «Japan’s Stolen Whale Meat Scandal»