Der Great Bear Rainforest zieht sich an der Westküste Kanadas hoch bis Alaska und gilt als längster gemässigter Küsten-Regenwald der Welt. Mehr als ein Jahrzehnt hat sich Greenpeace für dessen Schutz eingesetzt. Die Kampagne war eine der längsten in der Geschichte der Organisation. Nun hat sie sich ausgezahlt: British Columbia stellt 2,1 Millionen Hektar Wald – eine Fläche fast halb so gross wie die Schweiz – dauerhaft unter Schutz. Weitere 700’000 Hektar sind für Bergbau und Forstwirtschaft gesperrt. Damit ist ein wahrer Naturschatz und einer der wichtigsten CO2-Speicher der Welt endgültig vor Zerstörung sicher. Nach einem Jahrzehnt Arbeit erleben wir heute den Ziellauf, ein leuchtendes Beispiel für die Welt, was getan werden muss, um einen Wald dieser Grössenordnung und Bedeutung zum Wohle Aller auf die richtige Art und Weise zu managen. Für den Klima- und Artenschutz sind viele solcher
Schutzabkommen nötig. Die Kampagne gegen Kahlschlag und Zerstörung des Great Bear Rainforest war lang und intensiv. Während sich indigene Stammesführer und Umweltschützer gemeinsam der Holzindustrie in den Weg stellten, friedlich die Zufahrtstrassen in den Einschlaggebieten versperrten, drohten grosse Unternehmen wie BBC Publishing, IBM und Ikea ihre millionenschweren Verträge mit der Holzschlagindustrie von British Columbia zu kündigen. Auch sie forderten, dass die Zerstörung des einzigartigen Regenwaldes aufhören müsse. Es gab viele Widerstände, aber wir alle haben durchgehalten: die Holzindustrie, die Vertreter der indigenen Völker und wir Umweltschützer, damit dies wahr werden konnte.