Greenpeace Schweiz ist besorgt über die internationale Entwicklung der Bespitzelungsaffäre rund um den französischen Atomkonzern EDF. Nach den inhaltsleeren Aussagen der Konzernvertretung in Lausanne ist es für Greenpeace Schweiz naheliegend, dass EDF die Umweltorganisation auch hierzulande ausspioniert hat.


26.06.2008 Greenpeace blockiert die AKW-Baustelle in Flamanville/ Frankreich.

Gemäss Greenpeace Frankreich vorliegenden Akten aus der laufenden gerichtlichen Untersuchung hat EDF ab 2002 ein System zur Ausspionierung von Greenpeace Frankreich eingerichtet, das aus diversen physischen und elektronischen Unterwanderungs- und Überwachungsmassnahmen besteht. Die Akten besagen zudem, dass EDF in weiteren Ländern Europas Operationen zur Überwachung von Greenpeace betreibt.

In einem Schreiben an Daniel Dupouy, den geschäftsführenden Direktor von EDF Helvetica, hat Greenpeace Schweiz eine umfassende Stellungnahme eingefordert zur Frage, ob EDF auch in der Schweiz Bespitzelungsmassnahmen getroffen hat. Das Antwortschreiben von EDF geht auf die gestellten Fragen jedoch nicht ein.«EDF dementiert nicht, dass Überwachungsoperationen stattgefunden haben, somit müssen wir das Schlimmste befürchten. Wir fordern im Rahmen der Diskussion um Atomenergie höchste Transparenz», sagt Urs Wittwer von der Atom-Kampagne bei Greenpeace Schweiz.  «EDF hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt und darf keine Rolle in der hiesigen Atom-Debatte spielen. Alpiq muss die nötigen Konsequenzen ziehen, sich von EDF trennen und ihre AKW-Projekte begraben. Insbesondere, da eine Energieversorgung ohne die gefährliche Atomenergie möglich ist, wenn jetzt konsequent auf Erneuerbare Energien und Effizienz gesetzt wird.»

» Pressemeldung und Briefwechsel mit EDF