Annette Reiber von der Effizienzkampagne sagt dazu: «Mit der heute vom Bundesrat verabschiedeten Energieverordnung lässt sich der Schweizer Stromverbrauch um 1.6 % reduzieren. Angesichts des riesigen Stromsparpotenzials, das in effizienteren Geräten und Elektromotoren steckt, ist das viel zu wenig. Mit konsequenteren Vorschriften liesse sich sechs mal soviel Strom sparen. Das haben Greenpeace, die Schweizerische Energiestiftung und der WWF zusammen mit der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz S.A.F.E. im Februar dieses Jahres aufgezeigt.
Effizienzstandards zahlen sich dreifach aus: Die Verbraucher würden vom sinkenden Energieverbrauch profitieren, die Gerätehersteller von neuen Aufträgen und das Klima von weniger Treibhausgasen.
In der revidierten Energieverordnung fehlen konsequente Anforderungen zum Beispiel für Büro- und Strassenbeleuchtung, Klimaanlagen sowie Umwälzpumpen. Bei den Industriemotoren hinkt die Schweiz international extrem hinterher: erst im Jahr 2011 werden Effizienzbestimmungen übernommen, die in Ländern wie USA, Korea, Australien oder Mexiko längst bestehen. Den besten Effizienzstandard möchte die Schweiz bei neuen Motoren erst 2017 haben, in den USA wird dieser 2011 eingeführt.
Das gesamte Stromeffizienzpotenzial in der Schweiz beträgt notabene 30 Prozent. Würde es ausgeschöpft, könnten jährlich über drei Milliarden Franken Elektrizitätskosten sowie acht Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Bessere Effizienzstandards würden sich dreifach auszahlen: Die Verbraucher würden vom sinkenden Energieverbrauch profitieren, die Gerätehersteller von neuen Aufträgen und das Klima von weniger Treibhausgasen. Mit der jetzt vorliegenden Verordnung hat es der Bundesrat verpasst, einen wichtigen Schritt in diese Richtung zu machen – eine Enttäuschung auch für den Wirtschaftsstandort Schweiz, der von Innovation und Wertschöpfung profitiert hätte.»
Forderungen der Umweltverbände
Kontakt: Annette Reiber, Effizienz-Kampagne Greenpeace Schweiz,
Telefon 044 447 41 84