Die Staatschefs der G8-Staaten haben sich in L’Aquila als Schaumschläger entpuppt. Sie haben ihre Verantwortung der Weltgemeinschaft und dem Klimaschutz gegenüber nicht wahrgenommen. Sie gehen das Risiko ein, die Welt einem fortschreitenden Klimawandel auszuliefern – mit verheerenden Folgen für Gesellschaft und Umwelt.
Was die Regierungschefs der G8-Länder in L’Aquila bezüglich Klimaschutz beschlossen haben, geht über Gemeinplätze nicht hinaus. Sie haben sich zwar darauf geeinigt, den Temperaturanstieg unter 2 Grad Celsius zu halten. Dies wars jedoch. Kein Plan zur Erreichung, ohne konkrete Maßnahmen zu beschließen, ohne klare Ziele zu stecken.
«Die Staatschefs haben die wichtigsten Bausteine für ein historisches Abkommen an der Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember versäumt», so der vor Ort anwesende Greenpeace Deutschland – Sprecher Tobias Münchmeyer. «Keine entscheidenden mittelfristigen Ziele, keine Angabe eines angemessenen Betrages für die Entwicklungsländer. Und Kopenhagen nur noch 150 Tage entfernt. Die Uhr läuft», sagt Münchmeyer, «für das Klima, für die Menschen, für die Verhandlungen.»
Die G8 haben somit einmal mehr versagt, doch noch bietet sich den Industriestaaten eine Chance: Die nächste Verhandlungsrunde findet am 22. September in New York statt. Bis dahin kann und muss jedes Land für sich angemessene Ziele für 2020 und für 2050 beschließen und die Welt einem rettenden Abkommen in Kopenhagen näher bringen.
Für die Schweiz heisst dies: Einnehmen einer aktiven Rolle und Ankündigung einer Reduktion von 40% CO2 bis 2020 im Inland, Bereitschaft zur Zahlung der notwendigen Gelder in den Entwicklungsfonds und ein vehementes Einstehen für den sofortigen Stopp der Abholzung der Urwälder. Matthias Gunsch von Greenpeace Schweiz meint hierzu: «Warme Luft hatten wir zur Genüge – gefragt sind nun konkrete Beiträge zur Lösung des Klimaproblems.»
Greenpeace ruft die Menschen in aller Welt auf, sich einzumischen und ihre Regierungen zum Handeln aufzufordern.