Ein grosser Erfolg für unser Klima: Gemeinsam mit den Markenherstellern Nike, Adidas, Timberland, Clarks und Geox konnte ein riesiger Schritt für den Schutz des Amazonas-Urwalds gemacht werden. Der grösste Lederhersteller und zweitgrösste Fleischerzeuger in Brasilien, die Firma Bertin, wird ab sofort keine Rinder mehr von Farmen beziehen, die in weitere Urwaldzerstörung verwickelt sind.
Dieses Zugeständnis ist der Erfolg einer langjährigen Greenpeace-Kampagne. Anfang Juni 2009 haben wir den Report «Slaughtering the Amazon» veröffentlicht. Darin wird aufgezeigt, wie für die Rinderhaltung im Amazonas-Gebiet der Wald vernichtet und damit das Klima angeheizt wird.
Drei Jahre hat Greenpeace für den Enthüllungsreport recherchiert. Die Erfolgsmeldungen liessen nach der Veröffentlichung nicht lange auf sich warten. Zunächst hat der Sportartikelhersteller Nike im Juli erklärt, künftig auf Urwald-Leder zu verzichten. Bald folgten Adidas, Timberland, Clarks und Geox diesem guten Beispiel. Die Unternehmen machten Druck auf Bertin, bis der Konzern nun endlich eingelenkt hat. In der Schweiz hatten Migros, Coop und Manor aufgrund eines Berichts des TV-Magazins «Kassensturz» beteuert, kein Fleisch mehr aus dem besagten Gebiet mehr zu beziehen.
Der Leder- und Fleischproduzent Bertin wird fortan alle seine Lieferanten auf die Quelle der gelieferten Rinder überprüfen. Sie müssen die GPS-Daten ihrer Farmen angeben. So lässt sich über Satellit verfolgen, ob neue Urwaldflächen vernichtet werden. Zudem wird Bertin ein System aufbauen, das den Transport der Rinder von Farmen zu Schlachthäusern und Lederfabriken nachweist. Dies soll verhindern, dass die Zulieferer ihre Herstellungswege verschleiern können.
Solche Schritte sind auch bitter nötig. Rund 80 Prozent der abgeholzten Urwaldfläche im Amazonasgebiet wird als Weideland für die Rinderzucht verwendet. Durch die Zerstörung der Wälder ist das Land der viertgrösste Klimaverschmutzer der Welt. Es ist extrem wichtig, dass die Schuhhersteller handeln. Sie können dafür sorgen, dass die Rinderbranche in Brasilien umstellt. Nur wenn die Urwälder bewahrt werden, sind auch die Ziele zum Klimaschutz zu erreichen.
Im Dezember werden in Kopenhagen die Regierungschefs bei den UNO-Klimaverhandlungen tagen. Greenpeace fordert die Industrieländer auf, einen internationalen Urwaldfonds einzurichten. Schliesslich sind sie es, die den Klimawandel hauptsächlich verursacht haben. Tropenwald-Länder wie Brasilien sollen daraus Geld für den Schutz ihrer Wälder und des Klimas erhalten. Insgesamt müssen Industrieländer 110 Milliarden Euro jährlich für den Kampf gegen den Klimawandel bereitstellen.