Die Brasilianische Rinderindustrie stimmt einem Moratorium zum Schutz des Urwaldes zu. Die vier grössten brasilianischen Rinderunternehmen – JBS-Friboi, Bertin, Minerva und Marfrig – gaben bekannt, ab sofort keine Rinder mehr aus neu gerodeten Urwaldgebieten zu beziehen. Damit unterstützen sie die Forderung von Greenpeace, die Abholzung im Regenwald auf Null herunterzubringen. Die Rinderzucht gilt als grösster Urwaldvernichter im Amazonasgebiet.


Brandrodung im Amazonas: Rund 80 Prozent der abgeholzten Urwaldfläche wird als Weideland für die Rinderzucht verwendet. ©Greenpeace / Daniel Beltrà

80 Prozent der abgeholzten Waldflächen im Amazonas werden als Weideland genutzt. Rund 63 Millionen Rinder werden derzeit auf gerodeten Urwaldgebieten gehalten. Mit dem Moratorium verpflichten sich die Rinder-Konzerne, nur noch Farmen als Lieferanten zu akzeptieren, die keinen Urwald roden. Für die Überwachung müssen die Rinder-Farmer ihre Weideflächen mit GPS-Daten registrieren.

Diesem Erfolg ist eine weltweite Greenpeace-Kampagne zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes vorangegangen. Nach dreijähriger Recherche veröffentlichte Greenpeace im Juni 2009 einen Report, der die Zusammenhänge zwischen Rinderzucht und Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes detailliert aufzeigt. Fleisch- und Lederabnehmer wie Adidas, Nike, und Walmart sahen sich dadurch veranlasst, die brasilianische Rinderindustrie zu wirksamen Massnahmen zum Urwaldschutz zu bewegen.

Die Urwälder Amazoniens sind unentbehrlich für das weltweite Klima. Wissenschaftler schätzen, dass sie 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Durch Abholzung und Brandrodung werden die gespeicherten Treibhausgase freigesetzt.

In nur 10 Wochen werden sich Regierungen der ganzen Welt in Kopenhagen treffen, um ein starkes Klimaabkommen zu unterschreiben. Die Waldzerstörung ist verantwortlich für rund 20% der globalen Treibhausgas-Emissionen. Das Klimaabkommen ist nur wirksam, wenn es sich auch mit den Emissionen aus der Abholzung der Wälder befasst.

Fotogalerie und Hintergrund

Rinderzucht zerstört den Regenwald