Auch die Wald-Kollegen müssen inzwischen ausknobeln, wer vom Team noch ins Konferenzgebäude rein geht – nach der frustrierenden NGO-Restriktion. Der REDD-Verhandlungsteil zu Wald (Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) ist nicht wie ursprünglich mal geplant am Samstagabend, sondern erst heute morgens um 5 Uhr an die Ebene der Umweltministerverhandlungen weitergeleitet worden. Einige ganz zentrale Punkte sind offen – mit anderen Worten stehen im Verhandlungs-Text in Klammern und können somit einfach rausgestrichen werden – oder werden lediglich mit xxx bezeichnet und somit offen gelassen. Ein Beispiel: Im Einleitungstext steht: (bis xxxx muss xx% der globalen Entwaldung gestoppt werden). Ob mit dieser schwachen Formulierung unseredringende Forderung durchkommt, dass als globales Ziel bis 2020 die globale «Brutto»-Entwaldung gestoppt werden muss ???
Schön wärs……(«Netto» als Gegenteil von «Brutto» würde übrigens bedeuten: natürlich Wälder können abgeholzt und durch industrielle Plantagen ersetzt werden).
Auch die Wald-Kollegen müssen inzwischen ausknobeln, wer vom Team noch ins Konferenzgebäude rein geht – nach der frustrierenden NGO-Restriktion. Der REDD-Verhandlungsteil zu Wald (Reduced Emissions from Deforestation and Degradation) ist nicht wie ursprünglich mal geplant am Samstagabend, sondern erst heute morgens um 5 Uhr an die Ebene der Umweltministerverhandlungen weitergeleitet worden. Einige ganz zentrale Punkte sind offen – mit anderen Worten stehen im Verhandlungs-Text in Klammern und können somit einfach rausgestrichen werden – oder werden lediglich mit xxx bezeichnet und somit offen gelassen. Ein Beispiel: Im Einleitungstext steht: (bis xxxx muss xx% der globalen Entwaldung gestoppt werden). Ob mit dieser schwachen Formulierung unseredringende Forderung durchkommt, dass als globales Ziel bis 2020 die globale «Brutto»-Entwaldung gestoppt werden muss ???
Schön wärs……(«Netto» als Gegenteil von «Brutto» würde übrigens bedeuten: natürlich Wälder können abgeholzt und durch industrielle Plantagen ersetzt werden).
Ein weiteres Problem: die USA-Delegation setzt all ihre Kräfte ein, um subnationale REDD-Projekte im Verhandlungstext zu verankern – anstatt nationale REDD-Projekte. Was steckt dahinter? Ganz einfach: die Öl- und Kohlenindustrie möchte durch die Finanzierung von Waldprojekte ihre CO2-Emissionen kompensieren, ohne die Emissionen reduzieren zu müssen: business as usual.
Aber warum unterstützt ausgerechnet Kolumbien die USA so rigoros bei diesem üblen Ziel- habe ich mich gestern noch gefragt. Heute habe ich die Antwort erhalten: Kolumbien exportiert viel Kohle in die USA. Voilà. Wir nominieren deshalb Kolumbien für den heutigen «Fossil-of-the-Day» Award – ab 18 Uhr kann man auf der Webseite nachschauen, ob sie ihn gewonnen haben.
Ob sich wohl unser Umweltminister, Herr Leuenberger, für ein starker globales Ziel gegen die Entwaldung, genügende Finanzierung und gegen subnationale Wald-Bschiss Projekte einsetzen wird???