Simone Silbereisen, Greenpeace-Aktivistin |
Wie vor ein paar Tagen bereits berichtet stehen die Menschen Schlange, um in das Konferenzgebäude rein zu kommen. Im Dreiminutentakt karrt die S-Bahn neue Leute von Delegationen, Presse oder auch NGO’s zum Bella Center. Gibt es einen besseren Ort um mit den Delegierten ins Gespräch zu kommen?
Jeden Morgen ab halb sieben stehen wir mit unserer mobilen Kaffeebar vor dem Eingang des Bella Center parat und schenken wunderbar warmen Kaffee an die Delegierten aus. Wir, das heisst 10-12 Greenpeace AktivistInnen aus ganz Europa. Der Kaffee dient sozusagen als Lockmittel, um mit den Delegierten ins Gespräch zu kommen und unsere Forderungen zu platzieren.
Ich habe unzählige interessante Gespräche mit Vertretern aus allen Teilen der Welt geführt. Menchen aus Frankreich, Toga, Ungarn, Neuseeland, Sierra Leone, Pakistan, Malaysia, Bangladesh, Kongo, Schweiz, Belgien, USA, Israel, Marokko usw. Sie haben mir von ihren Plänen, Zielen aber oftmals auch von ihren Sorgen hinsichtlich der Konferenz erzählt. Die Delegierten aus den Entwicklungsländern, welche die Folgen des Klimawandels am stärksten spüren, habe ich unterstützt und ermutigt, Delegierte aus den Industrieländern, als Hauptverantwortliche des Klimawandels, in die Pflicht genommen.
Es sind schöne, wichtige und auch berührende Kontakte entstanden. Als «Engel der Konferenz» wurden wir bezeichnet (was sich wohl vor allem auf den warmen Kaffee bezog). Aber ich bekam auch ganz oft zu hören: «Greenpeace, you are doing a great job! Thank you for supporting us.» Es ist hart, um fünf Uhr früh aufzustehen und stundenlang bei eisigen Temperaturen draussen zu verbringen. Aber der Einsatz lohnt sich unbedingt!
PS. Nicht nur die Delegierten, auch Presseleute und VertreterInnen von NGOs haben sich über den warmen Kaffee gefreut.