Ein Unglück kommt leider selten allein: Bereits seit der vergangenen Woche soll Öl aus dem Leck einer Bohrplattform vor der Küste Ägyptens austreten. Nachdem sie tagelang geschwiegen hatte, bestätigte die ägyptische Regierung den Unfall nun. Die Menge des ausgetretenen Öls sei begrenzt, erklärte ein Regierungssprecher. Nach seiner Darstellung habe man das Leck vor einer Woche entdeckt und den Teppich inzwischen weitgehend eingedämmt. Dem widersprechen jedoch lokale Umweltaktivisten, die die Ölpest entdeckten und öffentlich machten.
Es tritt offenbar weiterhin Öl aus dem Leck. Besonders betroffen von der Verschmutzung sind vorgelagerte Inseln mit unberührter Natur. In dem geschützten Gebiet wurden laut den lokalen Umweltschützern ölverschmierte, verendete Vögel und Meeresschildkröten gefunden. Es sind Schäden für die Korallenriffe entlang der ägyptischen Küste zu befürchten, die in den letzten Jahren unter den zahlreichen Tourismusanlagen und Sporttauchern sowie fehlendem Umweltschutz gelitten haben.
Die Küste von Hurghada ist eines der beliebtesten Ziele am Roten Meer für Urlauber aus Europa. Das ausgetretene Öl hat inzwischen auch die Badestrände des Ortes erreicht und erstreckt sich auf rund 160 Kilometer. Die Meldungen zu diesem Unfall wurden möglicherweise zurückgehalten, um Touristen nicht zu verschrecken.