„Wir müssen wegkommen vom Öl“, mit diesem Slogan begrüssten 60 ölverschmierte AktivistInnenen die 5000 Teilnehmer des Weltenergiekongresses in Montreal. Mehr Investitionen in Erneuerbare Energien und ein Verbot der gefährlichen Tiefseebohrungen fordert Greenpeace von den Industrievertretern und Politikern.

Kanada ist von den zerstörerischen Folgen der Ölproduktion besonders betroffen: in der Provinz Alberta werden riesige Urwälder zerstört, um in aufwändigen Verfahren Öl aus Teersand zu gewinnen. Gleichzeitig vergibt der Premierminister der Provinz Quebec neue Lizenzen für Ölbohrungen.

“Wir fordern von Quebecs Regierung einen sofortigen Stop neuer Öl- und Gasprojekte“ erklärte Greenpeace-Klimacampaignerin Virginie Lambert-Ferry. Die Katastrophe im Golf von Mexiko hat gezeigt, dass das Herauspumpen der letzten Öltropfen aus mehreren tausend Metern Tiefe immer grössere Gefahren birgt. Soll die Erderwärmung bis im Jahr 2050 auf zwei Grad beschränkt werden, kann ohnehin nur noch ein Viertel der bekannten fossilen Energieträger verbrannt werden. Die Suche nach neuen Lagerstätten in der Tiefsee oder in der Arktis können wir uns also sparen.

Erst letzten Donnerstag hat Greenpeace den neuen Energy Revolution–Report für Kanada publiziert. Dort wird aufgezeigt, wie die Rohstoffnation bis 2050 90% ihres Energiebedarfs für Strom und Heizung mit Erneuerbaren Energien produzieren kann. Gemessen an ihren eigenen CO2-Reduktionszielen hat die kanadische Regierung nicht zuletzt wegen der verheerenden Ölgewinnung aus Teersand bisher gnadenlos versagt.

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