Nach zwölf Tagen Verhandlungen ist der UNO-Naturschutzgipfel (CBD) heute in Nagoya beendet worden. Die teilnehmenden Staaten haben sich auf ein völkererchtlich verbindliches Protokoll zur Eindämmung der Biopiraterie sowie einen Zehn-Jahres-Aktionsplan geeinigt. Mit den Beschlüssen zum Zehnjahresplan bleiben Wald- und Meeresschutz zentrale Anliegen der internationalen Politik. Von Nagoya geht somit auch das klare Signal aus, dass die UNO verbindliche Abkommen beschliessen kann und muss!

Das Übereinkommen ist ein wichtiges Signal, ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings braucht es ein Vielfaches mehr, um das schnell voranschreitende Artensterben wirksam zu bremsen.  Zum Beispiel genügen 10% ausgewiesene Schutzflächen nicht, damit sich die Fischbestände erholen können – es  bräuchte mindestens 40% der gesamten Meeresfläche. Zudem muss sich zeigen, ob die Staaten willens und in der Lage sind, den Zehn-Jahres-Aktionsplan auch wirksam umzusetzen – wurden doch die vor acht Jahren gesetzten Ziele nicht im Entferntesten erreicht.

Begrüssenswert ist, dass die Wichtigkeit der Koordination von Klimapolitik und Biodiversitätschutz  festgehalten wurde. Die Klimakonvention muss nun die Empfehlungen integrieren, welche sicherstellen sollen, dass das Programm zur Verminderung des Ausstosses aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation, REDD) zur Erhaltung der Artenvielfalt beiträgt.

Ein weiterer Erfolg ist, dass Pharmakonzerne in Zukunft für die Nutzung von medizinisch wirksamen Pflanzen aus den letzten Urwäldern den jeweiligen Ländern Geld zahlen müssen. So gewinnen die Urwälder auch finanziell Wert und Umweltschutz wird für Entwicklungsländer attraktiver. Jedoch ist dieses Protokoll nur zu begrüssen, solange die Rechte der lokalen und indigenen Bevölkerung in betreffenden Ländern voll respektiert werden.

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