Finnlands Urwald freut sich über den Abschied von Kettensägen und Papierindustrie! Die dürfen das kostbare Waldgebiet seit heute nämlich nicht mehr anrühren. Das finnische Forstamt in Helsinki und die Ureinwohner der Region – die Saami – unterzeichneten den entsprechenden Vertrag.
„Die Konflikte mit der finnischen Holzindustrie waren hart. Wir freuen uns, dass es nun eine Einigung gibt und sich unser langjähriges Engagement ausgezahlt hat, sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. Seit zehn Jahren setzt Greenpeace für ein Waldschutzgebiet in Finnland ein. Mit dem neuen Vertrag konnten insgesamt 300’000 Hektaren Wald geschützt werden.
Vor allem für die traditionellen Rentierzüchter – die Saami – ist der Vertrag ein Erfolg: Die Züchter brauchen die Urwälder, um im Winter ausreichend Nahrung für ihre Tiere zu finden. Für die Saami und die Umwelt ist der Vertrag von Helsinki ein riesengrosser Erfolg, sagt Salge. Der Vertrag sichert einen seit 2005 bestehenden Stopp der Waldzerstörung rechtlich ab. Damals hatten die finnischen Behörden nach Protesten von Verlagen, Umweltschützern und der UNO das Fällen von Bäumen in einigen Gebieten der Saami vorübergehend eingestellt.
Auch der Einsatz von vier Schweizer Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten im finnischen Urwaldcamp von 2005 hat sich gelohnt.
Im März und April 2005 hatte Greenpeace bei Nellim ein Urwaldschutzcamp errichtet, um gegen die fortschreitende Zerstörung der alten Wälder zu protestieren. Greenpeace war damals einem Hilferuf der Saami gefolgt und hatte mit ihnen deren wichtigsten Winterweiden demarkiert.