Strahlenexperten von Greenpeace haben erneut ausserhalb der Evakuierungszone um Fukushima erhöhte Strahlenwerte gemessen. In Gärten der Stadt Minamisoma fanden sie stark radioaktiv belastetes Gemüse. Der Bürgermeister der Stadt zeigte sich frustriert über die Informationspolitik von TEPCO und den japanischen Behörden.
Die radioaktive Belastung von Spinat in einem der Gärten von Minamisoma lag bei 70 -80.000 Bq/kg und damit weit über den japanischen Grenzwerten. Die Besitzerin des Gartens sagte dem Greenpeace-Team, sie habe von den Behörden keinerlei Informationen zu den Gefahren bekommen, die die Strahlenbelastung für ihr Gemüse bedeute.
Auch der Bürgermeister von Minamisoma, Katsunobu Sakurai, klagte über die dürftige Informationspolitik der Behörden. Weder von TEPCO noch von den Behörden bekämen die Menschen verlässliche Hinweise auf die Gefahren durch die Strahlung oder wie sie sich verhalten sollen. Noch immer werden sie lediglich angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben oder das Gebiet freiwillig zu verlassen.
Auch beim Dorf Tsushima in 30 Kilometer Entfernung von Fukushima fand das Greenpeace-Team erhöhte Strahlenwerte von 47 Mikrosievert pro Stunde. Bei solchen Werten bekommt ein Mensch die erlaubte Jahresdosis innerhalb eines Tages ab.
Greenpeace hat die japanischen Behörden erneut aufgefordert, Menschen auch ausserhalb der 20-Kilometer-Zone zu evakuieren, wenn sie dort einer erhöhten Strahlung ausgesetzt sind.