Die 63. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) auf der Kanalinsel Jersey ist zu Ende. Zum Schluss kam es zum Eklat, als die Pro-Walfang-Mitgliedsstaaten den Sitzungssaal verlassen haben, um die Abstimmung über die Schaffung eines Südatlantik-Walschutzgebietes zu verhindern. Lateinamerikanische Länder warten seit einem Jahrzehnt auf die Schaffung eines Walschutzgebietes im Südatlantik. Japan und seine Verbündeten haben das einmal mehr verhindert. Im nächsten Jahr wird der Punkt wieder auf der Agenda stehen.
Einen Lichtblick gab es gleichwohl: Die IWC-Mitgliedstaaten beschlossen neue Regeln zur Bezahlung der Mitgliedsbeiträge, was hoffentlich endlich für Transparenz im Finanzsystem der IWC sorgen wird. Es wird jetzt jedenfalls schwieriger werden für die Pro-Walfang-Nationen, Stimmen anderer Länder zu kaufen, wie es Japan jahrelang unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe praktiziert hat. In vielen Fällen handelte es sich um Länder, die niemals etwas mit dem Walfang zu tun hatten. Mit der Reform soll diesem Treiben ein Ende gesetzt werden. Dazu gehört, dass keine Barzahlungen vor Ort mehr möglich sein sollen. Mitgliedsbeiträge müssen in Zukunft von einem anerkannten Regierungskonto überwiesen werden.
Greenpeace setzt sich weiterhin vehement für den Schutz der Wale ein und wird die IWC-Konferenz auch nächstes Jahr mir Argusaugen beobachten.