Am 14. November veröffentliche die Axpo ein ausführliches „Factsheet“ zu ihrem Uranbezug aus den Anlagen Majak und Seversk. Axpo sieht darin keine Belege, dass der aktuelle Betrieb der für die Schweiz produzierenden russischen Anlagen Mensch und Umwelt unzulässig belasten. Die Axpo will aber vorerst auf Uran aus Majak verzichten, weil einer Schweizer Delegation eine Besichtigung des Betriebs bis heute verwehrt blieb.
Greenpeace zeigt nun in einer ersten Analyse, dass die Axpo viele Antworten schuldig geblieben ist und primär mit einer schwammigen Kommunikationspolitik den Schaden in Grenzen zu halten versucht. Greenpeace kritisiert insbesondere, dass die Abklärungen (noch) nicht ausreichend sind und bezüglich Transparenz weiterhin Lücken bestehen. Die wahren Risiken, die von den betreffenden Anlagen ausgehen werden von der Axpo klein geredet, die Argumentationsgrundlagen selektiv ausgewählt und interpretiert. Umweltbelastungen, die in der Schweiz intolerierbar wären, werden hingenommen als «russischer Standard». Der Ersatz von „Majak-Uran“ durch solches aus Seversk ist eine Alternative, die man nicht im entferntesten Sinn als nachhaltig bezeichnen kann.
Allein aufgrund der vorliegenden Informationen ist die Brennstoffpolitik der Axpo in dieser Form mit ihren eigenen, öffentlich propagierten Nachhaltigkeitsprinzipien nicht zu vereinbaren. Transparenz, die diesen Namen tatsächlich verdient, liegt mit den vorliegenden Abklärungen weiterhin nicht vor. Dies wird sich aufgrund der auch für die Axpo nicht zugänglichen Informationsgrundlagen aus Russland kaum ändern. Der einzig glaubwürdige Schritt im Sinn der Nachhaltigkeit ist daher die Kündigung der Verträge zur Brennstofflieferung aus Majak und aus Seversk.