26/02/2009. © Greenpeace / Ex-Press / Daniel Winkler

Sanierungsvorgaben, die an den Anforderungen vorbei gehen und eine unstatthafte Interpretation von geologischen Modellen durch das Umweltamt Baselland: Die Allianz Deponien Muttenz (ADM) hat an einer Medienkonferenz in Basel auf schwere Mängel bei der Planung der Sanierung der Chemiemülldeponie Feldreben in Muttenz von Novartis & Co. hingewiesen.

Denn rund 80 Prozent der Schadstoffe, die bis 2008 im Trinkwasser vorkamen, sind auch in Abfallproben aus den Muttenzer Deponien nachgewiesen worden. Das sind erschlagende Indizien, dass die Chemiemülldeponien von Novartis & Co. eben doch das Trinkwasser verschmutzen.

Weit über 4’000 Schadstoffe wurden in der Deponie Feldreben gefunden. Das Baselbieter Umweltamt nennt in seinen Sanierungszielen vom 13.09.2011 aber nur deren neun und ignoriert damit mehr als 3991 Stoffe.  «Und dies, obwohl 100 der 247 näher untersuchten Schadstoffe die Limiten gemäss Altlastenverordnung überschreiten. Aber selbst diese z. T. hochgiftigen Schadstoffe ignoriert das Umweltamt Baselland», so der Basler Altlastenexperte Dr. Martin Forter. Die Baselbieter SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer hält fest: «Wenn das Umweltamt Baselland die grosse Zahl an Schadstoffen ausblendet, handelt es gesetzeswidrig und gefährdet die Gesundheit von über 200’000 Menschen, die das Trinkwasser der Hardwasser AG trinken.»

Was geschehen kann, wenn das Baselbieter Umweltamt seine Sanierungsvorgaben nicht verschärft, zeigte Matthias Wüthrich von Greenpeace am Beispiel der Deponie Bonfol auf. Dort gingen die Umweltorganisationen vor Gericht und verpflichteten Novartis & Co, bei der Sanierung der Deponie die grosse Vielfalt an teilweise hochgiftigen Schadstoffen zu berücksichtigen. Wüthrich: «Falls in Muttenz Behörden und Industrie ihre Haltung nicht ändern, wird der Rechtsweg wie in Bonfol auch in Muttenz zu einem realistischen Szenario.» Damit ein einmaliges und definitives Aufräumen zum Schutze des Grundwassers und des Trinkwassers von 200’000 Menschen in der Region endlich durchgesetzt wird. Und der Chemiemüll der Novartis und Co. nicht weiter das Grundwasser und den Rhein verschmutzt.

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