In der Demokratischen Republik Kongo ist die politische Lage derzeit sehr angespannt, was die Arbeit der Klimakarawane sehr schwierig macht. Dennoch gibt es auch aus der DRK Erfolgsgeschichten zu berichten.
Oshwe: Radio RTBO Goes Solar
Wie die erste Radiostation Afrikas vom Diesel befreit und auf Solarbetrieb umgestellt wurde:
Oshwe ist eine kleine Gemeinde, tief im Regenwald der Demokratischen Republik Kongo gelegen. Obwohl offiziell als urbane Region eingestuft, hat sie den Charakter eine sehr ländlichen Ortschaft.
Versorgt wird Oshwe mit allen notwendigen Produkten, inklusiv Benzin und Diesel, über Boote, die von den grösseren Zentren über verschiedene Flüsse nach Oshwe fahren. Während der Regensaison fahren die Boote zwei bis drei mal pro Monat. In der trockenen Jahreszeit, wenn die Wasserstände der Flüsse sinken und die Navigation erschwert wird, fahren sie jedoch nur noch sehr selten.
Seit zwei Jahren arbeitet Greenpeace Afrika mit der Bevölkerung von Oshwe zusammen um ihren Urwald zu schützen, um die Zivilgesellschaft zu stärken und ihnen zu ermöglichen, sich gegen die illegale industrielle Abholzung zu wehren. Zudem wurde kürzlich ein Workshop durchgeführt, in dem die Teilnehmer holzeffiziente Kochstellen bauten, damit sie weniger Holz aus dem Wald verfeuern müssen.
In Oshwe gibt es eine kleine Radio Station namens Radio Television Bondeko (RTBO), die es den Bewohnern in der Umgebung ermöglicht, News aus ihrer Gemeinschaft, dem Land und der ganzen Welt zu erhalten. Doch da der RTBO über einen Diesel Generator betrieben wird, verstummt er, sobald die Boote keinen Diesel mehr liefern können. Ohne das Radio wird das isolierte Oshwe noch mehr abgeschottet vom Rest des Landes und der Hauptstadt, wo die Entscheidungen über ihren Wald getroffen werden.
Um dieses Problem zu umgehen, entwickelte die lokale Bevölkerung, zusammen mit Greenpeace die Idee, die Radio Station mit Sonnenenergie zu betreiben. Eine saubere und stabile Energieversorgung, die einen ununterbrochenen Sendebetrieb garantiert.
Gleichzeitig wurde die Sendeantenne der Station erhöht, was den Empfang des Senders auch für weit abgelegene Dörfer ermöglicht.
Der Transport des Materials nach Oshwe war beschwerlich. Die säurehaltigen Batterien dürfen z.B. nicht per Flugzeug transportiert werden. Also wurden sie in kleinen Booten über die Flüsse geschifft. Bis in die dichten abgelegen Wälder DRC kommt kein DHL. Um sicherzustellen, dass das Equipment richtig gewartet wird und dass auch kleinere Reparaturen selbständig gemacht werden können, wurden junge Leute von Crispin Assimbo, Solar- und Jugendkoordinator bei Greenpeace Afrika, in Solartechnik ausgebildet.
Solarpower für das Greenpeace-Büro Kinshasa
Im September 2012 fand die zweite PV-Ausbildung von fünf Frauen und sieben Männern statt. Sie endete mit der Installation einer 3840-Watt-Anlage auf dem Dach des Greenpeace-Büros in Kinshasa. Die Teilnehmer wurden mit den gleichen Lerninhalten wie in Oshwe zu SolartechnikerInnen ausgebildet. Gemäss dem Trainer waren sie alle sehr interessiert am Wissen, das ihnen der Kurs vermittelte und erkannten auch das Potential für berufliche Perspektiven, die sich ihnen mit der Ausbildung eröffneten.
Im Oktober wurden in Kinshasa 30 Freiwillige, ähnlich wie in Oshwe, für den Bau holzeffizienter Öfen ausgebildet. Zusätzlich zum Programm von Oshwe wurden die Teilnehmenden auch für den Bau von Blechöfen ausgebildet. Ein Besuch der Projektleitung findet im ersten Quartal 2013 statt.
Weitere Informationen finden sich auf der Website von Greenpeace Afrika: