Dienstag, 3. April 2012
Ein Greenpeace-Experte nimmt Wasserproben um die Auswirkungen des Unfalls auf der Förderplattform Elgin zu untersuchen.

© Joerg Modrow / Greenpeace

Gut zwei Wochen nach der Greenpeace-Expedition zur Elgin-Gasplattform liegen jetzt die Ergebnisse der Wasser- und Luftproben vor, die die Aktivisten vor Ort genommen haben. Die Untersuchungen der Luft- und Wasserproben ergeben glücklicherweise keine Hinweise auf Freisetzung von Stoffen mit besonders gefährlichen Eigenschaften für Mensch und Umwelt.

Der Methangehalt der Luft beträgt in drei Seemeilen Entfernung zur Elgin-Platfform zwei ppm unabhängig von der Himmelsrichtung zur Plattform. In dieser großen Entfernung ist in der Luft der besonders giftige Schwefelwasserstoff nicht nachweisbar. Schwefelwasserstoff ist Bestandteil von sogenanntem Sauren Erdgas und wurde in ersten Pressemeldungen als Bestandteil des austretenden Gases genannt.

Der auf dem Wasser zu beobachtende ölige Film und die auf dem Wasser schwimmenden gelblich fettigen Flocken bestehen aus schwerer flüchtigen Alkankohlenwasserstoffen und sind ebenfalls keine Stoffe mit besonders toxischen Eigenschaften. Aber Achtung: Alle Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf Messungen in drei Seemeilen Entfernung und geben keine Auskunft über die Situation in Nähe der Plattform.

Greenpeace ist zur Elgin gefahren, um sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Der ernste Unfall auf der Elgin hat sich nicht zu einer Umweltkatastrophe entwickelt. Laut einem OSPAR-Report kommt es jährlich zu mehreren hunderten Unfällen auf Öl und Gasplattformen in der Nordsee.

Dagegen helfen auch nicht die sogenannten hohen Sicherheitsstandards der Ölindustrie. Die Konzerne beweisen damit jedes Jahr aufs neue, dass sie nicht in der Lage sind, umweltgerecht Öl zu fördern. Selbst beim normalen Betrieb der Anlagen werden jährlich im Nordost-Atlantik etwa 10.000 Tonnen Öl ins Meer geleitet.

Alles zusammen zeigt deutlich, dass es jederzeit zu Unfällen bei Ölexplorationen kommen kann. Geschieht dies in sensiblen Ökosysteme wie der Arktis, sind die Auswirkungen auf die Umwelt wesentlich schlimmer.

 

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