Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten haben am Montag in London und Edinburgh über 70 Shell-Tankstellen besetzt. Sie forderten den Ölkonzern und dessen Schweizer CEO Peter Voser auf, seine Arktis-Ölförderpläne fallen zu lassen.
Die Aktivitäten sind Teil der kürzlich gestarteten Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Arktis vor Ölbohrungen und industrieller Fischerei. Greenpeace übt weltweit Druck aus auf Shell: Am Freitag war Eisbär Paul spätabends mit Sack und Pack beim Konzernchef zuhause im aargauischen Widen vorbei gegangen. Und gleichentags hatten Greenpeace-Aktivisten beim Shell-Hauptsitz in Den Haag Vosers Büro übernommen und verkündet, in der Arktis keine Ölbohrungen vorzunehmen. In der Schweiz und in Deutschland schwärmen diese Woche Freiwillige auf die Strassen und bitten um Unterstützung der Kampagne zum Schutz der Arktis.
Shell hat in den vergangenen Monaten Spezialschiffe und eine Ölplattform aus der ganzen Welt für die Bohrungen in der Arktis zusammengezogen. Experten weisen auf die Gefahr der Ölförderung in diesem hochsensiblen Ökosystem hin und warnen, dass es bisher keine Methode gibt, dort einen grossen Ölunfall zu beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eisbedeckungen und lange Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls deutlich, das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem.